Am 7. Dezember veranstaltet der Fachbereich Design in der Aula der Fachhochschule Dortmund von 10-16 Uhr ein Symposium zum Thema Bildjournalismus. Der Eintritt ist frei.
Es ist nicht neu, dass Fotografen Monate oder Jahre damit verbringen, umfassende dokumentarische Arbeiten zu fotografieren. 1955 verbrachte W. Eugene Smith ein Jahr lang mit einem Projekt, das nur drei Wochen dauern sollte. Er wurde beauftragt, 100 Bilder für ein Buch, Pittsburgh: Die Geschichte einer amerikanischen Stadt, zu fotografieren. Als Smith aufhörte, hatte er fast 17.000 Fotos gemacht und glaubte damals, dass er sowohl die Essenz der Stadt als auch Amerikas eingefangen hatte. Das Buch wurde zu seinen Lebzeiten nie veröffentlicht.
In den letzten Jahren ist ein Anstieg bei unabhängig produzierten visuellen Langzeit Reportagen zu beobachten. Ein Beispiel ist Rob Honstra und sein Sochi-Projekt. Fünf Jahre lang reiste er mit dem Schriftsteller Arnold van Brueggen durch den Kaukasus, um das politische und soziale System in Putins Russland zu analysieren. Mehrere Bücher, Preise und eine komplexe Website wurden veröffentlicht. Eine der Hauptfragen die immer gestellt wird ist: wie diese Art des Storytelling-Ansatzes finanziert werden kann. Aber vielleicht ist es für junge Fotografen interessanter, wie Autoren über Jahre hinweg eine Erzählung zu entwickeln. Was ist der psychologische Einfluss auf den Fotografen, wenn er jahrelang emotional mit seinen Protagonisten verbunden ist? Wie kann ein Fotograf die nachhaltige Entwicklung in Gemeinden durch ausführliche Berichterstellung unterstützen?
Für die 3. Ausgabe des Symposiums „Editorial Lab“ hat der Fachbereich Design der Fachhochschule Dortmund vier Fotografen eingeladen, die für ihr langfristiges Engagement für ihre Themen und Protagonisten bekannt sind. Visuelle Geschichtenerzähler, die häufig die Grenze vom Journalismus zur dokumentarischen Fotografie und zu einer bestimmten Form von Aktivismus überschreiten.
Bieke Depoorter, Bénédicte Kurzen, Mustafah Abdulaziz und Pep Bonet haben in den vergangenen Jahren jeweils tief gehende Geschichten fotografiert. Alle wurden mit zahlreichen Preisen und Veröffentlichungen in wichtigen internationalen Zeitschriften ausgezeichnet. Die vier herausragenden Fotografen stellen ihre Arbeitsansätze vor, tauschen Erfahrungen aus und berichten mit welchen Unwegsamkeiten bei langjährigen fotografischen Arbeiten zurechnen ist.