In der Ausstellung f/12.2 werden alle zwei Jahre zwei Preisträger des Projektstipendiums der DZ Bank Kunstsammlung präsentiert. Diesmal werden die Arbeiten der beiden Stipendiaten 2016, Laura Bielau und Bruno Zhu, im Art Foyer in Frankfurt zu sehen sein. Gezeigt werden außerdem Arbeiten der Künstler der Stipendiaten-Shortlist Jana Müller, Andrzej Steinbach und Oriol Vilanova, die zudem für die Sammlung erworben wurden. Für das Projektstipendium 2016 wurden rund 40 Arbeitsproben und Projektideen eingereicht, die im weitesten Sinne mit fotografischen Bildern zu tun haben. Die Jury hatte sich Ende 2015 für Laura Bielau und Bruno Zhu entschieden, die mit ihren Projektideen am überzeugendsten waren. Das Preisgeld von jeweils 1.000 Euro pro Monat über den Zeitraum eines Jahres ermöglichte ihnen die intensive Arbeit an ihren Projekten. Eine Auswahl der entstandenen Werke wird zudem für die DZ Bank Kunstsammlung angekauft.
Laura Bielau (*1981, Halle/Saale) lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Timm Rautert und Peter Piller und ist darüber hinaus ausgebildete Fotografin. Oft hinterfragt Bielau in ihren Arbeiten die Entstehungsprozesse von Fotografie. In ihrer Serie „Arbeit“ thematisiert sie eine Dreiecksbeziehung: die Arbeit mit dem Objekt der Darstellung, die Arbeit am Bild und seiner Herstellung und die Arbeit am Porträt derjenigen Menschen, die für die Arbeit wichtig sind. Im Zentrum ihrer schwarzweißen Bilder stehen verschiedene lapidare Gegenstände des Alltags, die sie vor einem neutralen Hintergrund flach vor dem Objektiv der Kamera platziert und neutral-sachlich aufgenommen hat. Alle Bilder sind in der jeweils gleichen Höhe ausgearbeitet, wodurch sich in der Breite die unterschiedlichsten Formate ergeben und sich die Größenverhältnisse komplett verschieben. Damit hat diese Serie auch einen konzeptuellen formalen Rahmen, dem sich alle Bilder unterordnen.
Der Preisträger Bruno Zhu (*1991, Portugal) lebt und arbeitet in Amsterdam, wo er 2016 seinen MA in Fine Arts am Sandberg Institute machte, nachdem er bereits am Central Saint Martins in London ausgebildet wurde. Zhu untersucht die Atmosphären und Ideen von Schein und Sein in fiktiver und realer Welt, mit denen Jugendliche ihre Identität errichten: Modefotos und Fotos von Models, Schauspielern, Popikonen, von Marken, Namen, Songs, Kleidern. Sein Projekt beschäftigt sich mit Illusionen von Lifestyle, wie sie Modemagazine und Einkaufskataloge schaffen.
Die Ausstellung läuft im Art Foyer der DZ Bank vom 13. Dezember 2016 bis 18. Februar 2017
Bild oben: Laura Bielau ohne Titel, 2014-16 aus der Serie: Arbeit Bild links: Bruno Zhu, Two Tables, 2015