Den morbiden Charme vergessener Orte zeigt die Ausstellung „Lost Places“ im Deutschen Kameramuseum in Plech bis Ende November 2016 und nach der Winterpause wieder ab Februar bis zum 2. April 2017 an den Sonntagen jeweils von 11 bis 17 Uhr.
Aufgelassene Fabrikanlagen, verfallende Militärkomplexe, verlassene Prachthotels oder vor sich hin verrottende Krankenhäuser – verlassene Orte in Stadt und Land, üben schon seit je her eine unwiderstehliche Faszination aus. Besonders dann, wenn diese „Abenteurer“ auch engagierte Fotografen sind, die diese meist wildromantischen „Locations“ für ihre Aktfotos oder Porträtaufnahmen nutzen oder die einfach den Verfall der einstigen Pracht dokumentieren wollen.
Einer dieser Neugierigen, die regelmäßig solche „Urban Explorations“ oder „Stadterkundungen“ unternehmen, ist der 1981 in Hof geborene Matthias Jäckel. 2008 begann er mit Geocaching und hatte in diesem Bezug erste Kontakte mit der Leidenschaft „Lost Places“. „Mit der Zeit merkt man allerdings, dass zu viele Menschen an solchen Locations gar nicht gut für eben diese sind und so versucht man, die unbekannteren, unberührten Locations zu finden, was auch heute noch das Ziel ist.,“ erklärt Matthias Jäckel. Jedes Gebäude habe eine Geschichte, der man anhand der Spuren im und am Gebäude nachspüren könne. Selbst bei einem entkernten Gebäude gebe es immer noch Stellen, an denen man schöne Motive finde, auch wenn man mit der Zeit immer wählerischer werde.
Oftmals seien bei den Eigentümern der Anwesen die Reaktionen positiv, wenn man sich für das Verfallene interessiere. Und wenn man vernünftig mit den Leuten rede, verstünden es die Leute auch. Negative Erlebnisse, gefährliche Situationen, Beleidigungen oder Drohungen seien eher selten.