Vom 1. Oktober 2016 bis 10. Februar 2017 zeigt die Berliner Galerie Hilaneh von Kories die Ausstellung „Portraits. Fotografien aus den Jahren 2011 – 2015“ mit fünfzehn großformatigen Bildern von Mario Marino. Im Mittelpunkt der Farb- und Schwarzweißaufnahmen des in Österreich geborenen und in Deutschland lebenden Fotografen steht der Mensch. Auf zahllosen Reisen in die unterschiedlichsten Regionen der Welt hat Marino faszinierende Portraits zusammengetragen. So geben die Bilder geben erhellende Einblicke in den Alltag der von ihm fotografierten Menschen und ermöglichen es dem Betrachter, Anteil am Leben des Portraitierten zu haben. So fremd die Kleidung und Aufnahmeorte auf den ersten Blick erscheinen mögen, so vertraut wirken doch die in den Motiven eingefangenen Emotionen und Posen.
Die in der Ausstellung der Galerie Hilaneh von Kories gezeigten Bilder entstanden 2011 in Afrika, 2012 auf Kuba und 2015 in Mexiko, vor allem aber in Indien, ein Land, das der Fotograf in den Jahren 2012 und 2015 oftmals besucht hat: „Ich bin sehr an anderen Kulturen interessiert, insbesondere der indischen Kultur. Mich faszinieren die außergewöhnlichen indischen Gesichter genauso wie der kulturelle Hintergrund und die Identität der Menschen.“
Seine Reisen hat Marino oft monatelang durch umfangreiche Recherchen vorbereitet. Doch bei aller Perfektion entscheidet dann vor Ort aber oft der Zufall über die Auswahl der von ihm portraitierten Menschen, denn „welche Menschen ich treffe und wie sie reagieren würden, konnte ich nur erahnen“, so der Fotograf.
Fotografische Perfektion und spontane Reaktion auf die Situation treffen sich in Mario Marinos Bildern wie dem Portrait eines indischen Mannes mit seinen zwei Kindern, das 2013 entstand: „Ich traf diesen Vater mit seinen beiden Kindern durch Zufall in Pushkar, Rajasthan. Mein Fahrer und ich waren etwa sieben Stunden in der Stadt umhergefahren und wir waren sehr müde. Wir nahmen gerade einen Drink, als dieser schöne Mann mich um einige Rupien bat. Er ist ein Bettler. Es war diese unglaubliche Ausstrahlung. Sofort begann ich einen Hintergrund zu suchen, eine Hauswand oder etwas Ähnliches. Ich stellte ihn in den Schatten; das Sonnenlicht von der gegenüberliegenden Seite war der Aufheller. Das war alles. Ich nahm vier oder fünf Bilder auf, gab ihm ein paar Rupien, und sie gingen weg.“
Mario Marino wurde 1967 in Hall in Tirol, Österreich geboren. Er lebt und arbeitet seit 2000 als freier Fotograf in Deutschland. Auf seinen Reisen durch Europa, Afrika, Kuba, Indien, Nepal und Mexiko entstanden seine Porträt-Serien.
Mario Marinos Werke wurden in den letzten Jahren von zahlreichen Galerien und Museen national und international ausgestellt. Zudem wurde in zahlreichen nationalen und internationalen Publikationen über Mario Marino und seine Fotografien berichtet.
Bild oben: Mario Marino, Portrait eines Bettlers, Indien 2013 Bild links: Mario Marino, Portrait eines Mannes, Indien, 2013