Vom 2. Oktober 2016 bis 15. Januar 2017 zeigt das Kunstmuseum Wolfsburg „Im Käfig der Freiheit“. Es geht um die Fragilität der Freiheit – um individuelle, politische, sexuelle, nicht zuletzt auch künstlerische Freiheit und es geht um ihre stete Bedrohung durch zahlreiche Machtverhältnisse. Gibt es ein Jenseits der Ohnmacht? Der Philosoph Jean-Jacques Rousseau beschrieb das Dilemma mit den Worten „Der Mensch ist frei geboren und liegt doch überall in Ketten.“ Ob im Leben oder in der Kunst, irgendwo stoßen wir immer an Grenzen scheinen sie manchmal fern, dann auch wieder ganz nah. Oft treffen wir auf äußere Beschränkungen, nicht selten jedoch finden wir sie in uns selbst. „Im Käfig der Freiheit“ lotet eben diese permanente Dialektik von Befangenheit und Freiheit aus..
Zu zehn ausgewählten Künstlerpositionen der Sammlung von 1994 bis 2014 kommen zehn markante Neuzugänge seit 2015 hinzu, ebenso Ankäufe wie langfristige Dauerleihgaben und Schenkungen von Sammlern wie Künstlern. Zu den vorgestellten Künstlern gehören auch Größen der Fotografie wie Nobuyoshi Araki und Andreas GurskyDie Kunstwerke der Ausstellung illustrieren dies alles nicht, sondern realisieren es sowohl formal als auch inhaltlich auf verschiedenste, mitunter überraschende Art und Weise. Sie zeugen von der Macht der Bilder und reflektieren zugleich, dass auch die Kunst am Ende nur ein weiterer „Käfig der Freiheit“ ist.
Bilder
Nobuyoshi Araki
Untitled, aus der Serie „Tokyo Novelle“, 1995
Kollektion Kunstmuseum Wolfsburg
© Nobuyoshi Araki
Andreas Gursky
Bundestag 1998
Donation of the circle of friends
© Andreas Gursky / VG Bild-Kunst, Bonn 2016 / Courtesy Sprüth Magers, Berlin London