Die spiegellose Systemkamera Leica SL war auf Mission im Weltall. Sie war am 17. August 2016 mit an Bord als eine Rakete des RockSat-X Programms von der „NASA Wallops Flight Facility“ in Virginia, USA startete. Die Rakete war bestückt mit mehreren Experimenten verschiedener amerikanischer Universitäten, welche unter den außergewöhnlichen Bedingungen des Suborbitalflugs durchgeführt wurden. Von den Studenten der Universität Puerto Rico wurde wegen ihrer Leistungsfähigkeit und Robustheit auch die spiegellose Systemkamera Leica SL für das Experiment ausgewählt. Die Kamera sollte der Dokumentation des Fluges in Ultra High Definition (4K) Video dienen. Für die Ansteuerung der Leica SL waren dazu spezielle Algorithmen notwendig, welche in Zusammenarbeit zwischen den Studenten und der Leica Camera AG entwickelt wurden. Außerdem wurden während des Fluges auch die Kamerafunktionalität und die Optik unter diesen extremen Bedingungen getestet.
Ihre Widerstandsfähigkeit musste die Leica SL – wie bei Raumfahrtmissionen üblich – schon vor dem Flug beweisen. Von Balance und Auswirkungen extremer Umwelteinflüsse bis hin zum Massenträgheitsmoment und Vibrationstests mit einer außergewöhnlich hohen Belastung von bis zu 50 g wurden alle Tests von der Kamera bestanden.
Aufgabe des von der NASA finanzierten „National Space Grant Fellowship and Scholarship“-Programms ist es, Studenten mittels Stratosphärenballons (BalloonSats), unbemannten Raketensonden (RockSats) und kleinen Satelliten (CubeSats) den Zugang zu im Weltall gesammelten Daten zu ermöglichen. Die Studenten arbeiten im Rahmen ihrer Projekte mit Ingenieuren und Wissenschaftlern der NASA sowie anderen Raumfahrt-Unternehmen zusammen, um neue Technologien zu entwickeln, zu testen und diese schließlich an Bord von Stratosphärenballons, unbemannten Raketensonden oder Orbitalraketen in den Weltraum zu starten.
Bilder: Oscar Resto