Vom 7. September bis 13. November 2016 zeigt die Leica Galerie in Wetzlar spannende Bilder von Mary Ellen Mark, François Fontaine und Julien Mignot/Camille Rousseau, die sich um das Genre Film drehen und berühmte Schauspieler wie Marlon Brando, Brad Pitt, Nicole Kidman und Liza Minelli zeigen.
Die Fotojournalistin Mary Ellen Mark, die 2015 mit 75 Jahren in New York starb, arbeitete seit Ende der sechziger Jahre immer wieder auf Filmsets und war unter anderem 1974 bei den Dreharbeiten zu „Einer flog über das Kuckucksnest“ in Salem, Oregon dabei, 1976 bei „Apocalypse Now“ auf den Philippinen und 1982 bei „Rumble Fish“ in Tulsa, Oklahoma.Mary Ellen Mark wurde vor allem auch durch ihre sensiblen Dokumentarbilder von Randgruppen wie Behinderten oder Obdachlosen bekannt. Sie fotografierte immer mit großem Respekt und Empathie, egal ob in der Welt des Films oder in der gesellschaftlichen Realität. Von 1976 bis 1981 war sie Mitglied der Agentur Magnum. Ihre Arbeit wurde mit den renommiertesten Preisen ausgezeichnet wie 1994 mit dem Erich Salomon Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie.
Alfred Hitchcock, Wim Wenders und Pedro Almodovar standen Pate, als François Fontaine seinen lang gehegten Wunsch verwirklichte, eine Arbeit über das Kino zu machen. Für seine Fotostrecke „Silenzio!“ hat er zahlreiche Filme gesichtet, ganz persönliche Lieblingsfilme und solche, die Geschichte schrieben. Dabei hat er ikonenhaft komponierte Filmstills gefunden ebenso wie kunstvoll ausgeleuchtete Sets. Im Untertitel nennt der französische Fotograf seine Bildserie „Mémoires du cinema“ und meint damit – auf die Filmgeschichte bezogen – die eigene, persönliche Erinnerung und das kollektive Gedächtnis gleichermaßen. Fontaine hat die Motive vom Bildschirm abfotografiert. Entstanden sind Filmstills – voller Erinnerungen, kinematografischer Zitate und traumverlorener Assoziationen.
Die Fotografien von Julien Mignot spielen mit dem komplexen Verhältnis des Oberflächlichen und des Nichtsichtbaren. Was zeigt ein Porträt? Gibt es etwas hinter der Oberfläche, dass der Betrachter zwar spürt, aber nicht sehen und benennen kann? Diesen Fragen ist der französische Fotograf auf der Spur, wenn er seine schwarzweißen Aufnahmen gemeinsam mit der Künstlerin Camille Rousseau bearbeitet und die Porträts somit zu vielschichtigen Bildern mit geheimnisvollen Botschaften werden.
Bild oben: Mary Ellen Marks , Casting für „Einer flog übers Kuckucksnest“
Bild rechts: Aus der Serie „Silenzio“ 2012, François Fontaine / Agence VU.