Vom 10. September bis 29. Oktober 2016 zeigt die Münchner Galerie f5,6 den japanischen Fotografen Yuji Hamada (geb. 1979). Vorgestellt werden Arbeiten aus den Serien „Primal Mountain“ und „Photograph“.
Yuji Hamada ist in Osaka und studierte Fotografie an der Universität von Nihon in Japan. Eines Tages erhielt er von einem Freund auf Urlaubsreise eine Postkarte aus der Schweiz, darauf abgebildet eine Gebirgslandschaft der Schweizer Alpen. Kurze Zeit später, im März 2011, ereignete sich in Japan das schwere, das ganze Land erschütternde Erdbeben. Frustriert darüber, in den Medien keinen genauen Überblick über die Lage zu erhalten, fiel ihm kurz darauf die Karte aus der Schweiz wieder in die Hände. Je länger er die Karte betrachtete, desto unwirklicher kam ihm die darauf abgebildete Szene vor. Er nahm sich daher vor, die Alpenlandschaft aus der fernen Schweiz nachzubauen und in der Natur zu fotografieren. Hamadas Ziel war es, ganz bewusst Vexierbilder zu erstellen, die deutlich machen sollten, wie leicht die Differenz von Abbildung und Realität auch übersehen werden kann. Es geht ihm dabei nicht darum, etwas Inszeniertes als real auszugeben, sondern darum zu zeigen, wie leicht sich Lüge und Wahrheit näher kommen können.
Bild: Yuji Hamada aus der Serie „Primal Mountain“