Karolin Klüppel (*1985 in Kassel) kann bereits auf ein Schaffen zurückblicken, dass sich einer Vielzahl enthusiastischer Besprechungen und Auszeichnungen erfreut. Die außerordentliche Resonanz rührt vom eleganten Changieren ihrer Fotografien zwischen Dokumentation und Komposition sowie ihrem ausgeprägten Gespür für eindrückliche Themen.
Die Bilder der Serie Mädchenland bestechen nicht nur durch ihre eindringliche und kontemplative Ästhetik, sie erzählen auch eine Geschichte. Durch die Gesichter von Mädchen erblickt man die Lebenswelt und Kultur der Khasi, eines indigenen Volkes im indischen Bundesstaat Meghalaya, dessen Gesellschaftsform matrili-near organisiert ist: Hier wird die jüngste Tochter in der Erbfolge bevorzugt. Heiratet sie, zieht ihr Ehemann in das Haus ihrer Familie ein, die Kinder erhalten den Namen der Mutter. Nur die Geburt einer Tochter sichert die Kontinuität des Clans. Von 2013 bis 2015 verbrachte die Fotografin insgesamt 10 Monate in dem Khasi-Dorf Mawlynnong und fing dort magische Bilder ein. Zu dem Projekt ist jetzt ein Bildband* im Hatje Cantz Verlag erschienen.
Nach der Auszeichnung mit dem >Canon Profifoto Förderpreis< 2014 erhielt die Fotografin nun erneut den CPFP 2016 für ihr Langzeitprojekt. Weitere Preise waren unter anderem der Felix Schoeller Photo Award 2015, das Unicef-Photo of the year und der VG Bildkunst Grant for Photography.
Diese Portfolio wurde in ProfiFoto 9/16 veröffentlicht.