Vom 6. September bis 22. Oktober 2016 zeigt die Kölner in focus Galerie den Schweizer Fotografen René Groebli, der in der Werbung und Industrie ebenso zuhause war wie in der künstlerischen Darstellung. Die Ausstellung „Early Work“ zeigt Groeblis frühe Werke aus den Jahren 1945 bis 1955.
Zu den ausgestellten Vintages und spätere limitierte Silbergelatine Prints gehören Werke aus seinen Serien „Auge der Liebe“ und „Magie der Schiene“ wie auch viele Bilder aus London und Paris aus den 1940er und 1950er Jahren. Zum ersten Mal werden in dieser Ausstellung auch bisher unveröffentlichte Bilder aus der Serie „Auge der Liebe“ gezeigt, die aktuell in Groeblis Archiv entdeckt wurden.
Als erster wurde der amerikanische Fotograf und Kurator Edward Steichen auf ihn aufmerksam. Er erwarb für seine Museumssammlung Groeblis Bild-Poem „Das Auge der Liebe“ und wählte Groebli auch für seine monumentale MoMA-Ausstellung „The Family of Man“ (1955) aus. In Deutschland war es der renommierte Nachkriegsfotograf und Professor an der Werkkunstschule Saarbrücken Otto Steinert der René Greobli entdeckte.
Der 1927 in Zürich geborene Groebli begann 1944 im Fotostudio von Theo Vonow in Zürich eine Fotografenlehre und wechselte dann in die Fachklasse für Fotografie von Hans Finsler an der Kunstgewerbeschule Zürich. Zwischen 1946 und 1948 absolvierte er bei Central Film und Gloria Film Zürich eine Ausbildung zum Dokumentarfilm-Kameramann und schloss diese als Erster der Schweiz mit einem Abschlussdiplom ab.
Seine Bilder, die er als Reportagefotograf verwirklichte, wurden unter anderem in Life und Picture Post publiziert. Den Fotojournalismus gab er auf und gründete Mitte der 1950er Jahre ein eigenes Fotostudio für Werbe- und Industriefotografie. 1959 gründete er zusammen mit Hans-Peter Roth-Grieder die Turnus Film AG in Zürich. Ab den frühen 1980er Jahren führte er keine kommerziellen Aufträge mehr aus, sondern widmete sich wieder seinen freien künstlerischen Essays in Schwarzweiß. Gegen Ende des 20. und während der ersten Dekade des 21. Jahrhunderts arbeitete er sein Bildarchiv auf und digitalisierte die wichtigsten Fotografien seines im Verlauf von 60 Jahren entstandenen Werks.
Bild oben: René Groebli „Augen der Liebe“. Bild rechts: René Groebli „London 1949“