Dass es in Rio de Janeiros nicht nur die Glanzseite von Olympischen Höchstleistungen und Karnevalvergnügen gibt, ist durch die Berichterstattung in den Medien inzwischen allgemein bekannt. Das nie fertiggestellte Wohnungsprojekt am westlichen Stadtrand Rio de Janeiros, das viele Namen trägt wie Jambalaya oder Carandiru oder Copacabana Palace, nach dem berühmten Luxus-Hotel am noch berühmteren Strand von Copacabana, ist eine der Geschichten auf der Schattenseite von Rio.
„Das Paradies ist hier, die Hölle ist hier, Wahnsinn ist hier, Leidenschaft ist hier“. Diese Aussage des berühmten brasilianischen Komponisten und Sängers Francis Himes über Rio wurde Peter Bauzas Motto, als er acht Monate lang mit den Bewohnern von Copacabana Palace zusammengelebt und ein einzigartiges Fotodokument geschaffen hat.
Die sechs Häuser von Copacabana Palace sind zum Zufluchts- und Hoffnungsort für etwa 300 „sem teto, sem terra“ – „ohne Dach und ohne Land“ – Familien geworden. Die Bilder von Peter Bauza erzählen voll Poesie von ihrem Leben, von ihren alltäglichen Momenten der Freude und Trauer, von ihren Bedürfnissen und ihren Illusionen, aber auch von Schönheit und Stärke und auch von der Zusammenlebensgemeinschaft, die sich in dieser prekären Situation gebildet hat.
Peter Bauza verließ als Kaufmann im Außenhandel sein Heimatland Deutschland und arbeitete in mehreren Ländern Lateinamerikas. Aus seiner Leidenschaft zur Fotografie wurde bald sehr viel mehr.
Bauza begann eine ganz eigene Bildsprache zu entwickeln, die er später am Open College of the Arts in England zu seinem sehr persönlichen Stil verfeinerte.
Während des Fotofestivals Visa pour l’Image in Perpignan läuft die Fotoausstellung „Copacabana Palace“ vom 27.8. bis 16.9.2016
Das 208-seitige Buch (Deutsch, Englisch, Portugiesisch) ist ab 22. August 2016 lieferbar und kostet 75 Euro