Können Fotografen derzeit gut von der Fotografie leben, wie stark ist die Konkurrenz durch Quereinsteiger und was ist eigentlich wichtig, um als Profifotograf gebucht zu werden? Das waren die Kernfragen der diesjährigen Umfrage der Internet Plattform berufsfotografen.com. Die Ergebnisse sind zum Teil recht überraschend.
Was ist wichtig, um als Fotograf gebucht zu werden?
Die Jahresumfrage versucht herauszufinden wie die deutschen Berufsfotografen ihre derzeitige Lage einschätzen und welche Chancen oder Risiken sie für sich in der nahen Zukunft sehen. Das Resultat zeigt, dass für die meisten Fotografen die Fotografie nach wie vor ein Traumjob ist, den sie lange und gerne ungeachtet mancher Schwierigkeiten ausüben. Aber auch wenn die meisten von ihnen die derzeitige Lage nicht als einfach ansehen, blicken sie dennoch positiv in die nahe Zukunft. Dies spiegelt sich auch in den Honoraren und der Einschätzung der wirtschaftlichen Lage wieder.
Die Ergebnisse der Jahresumfrage geben einen umfassenden Einblick in die Branche. So wird beantwortet, wie viele Fotografen ihren Tagessatz von Kunde zu Kunde verändern, oder auch wie viele Tage ein Fotograf im Monat durchschnittlich gebucht ist. Aber gerade auch die Frage, ob die Fotografie ein Traumjob ist, von dem man gut leben kann, oder auch ob Fotografen den Beruf den eigenen Kindern empfehlen würden (würden sie nicht) sind recht aufschlussreich.
Interessant ist vor allem auch der Punkt, dass für eine Buchung neben der Erfahrung des Fotografen die Sympathie zwischen Fotograf und Auftraggeber der wichtigste Punkt ist und die fotografische Ausbildung nahezu keinerlei Relevanz hat.
Nach Erkenntnissen der Studie sind auch spezialisierte Fotografen fast immer in mehreren Arbeitsbereichen tätig, deshalb war bei dieser Frage auch eine Mehrfachauswahl möglich. Eine der beliebtesten Kombinationen war somit die People- und Eventfotografie. Der Bereich Film ist mit 3% immer noch nicht sonderlich stark vertreten. Doch wird hier eine wachsende Nachfrage erwartet. Sehr viele Fotografen machen gern Landschaftsfotos. allerdings ist eine Spezialisierung hier aufgrund der geringen Kundennachfrage kaum möglich. Landschaften fotografiert einfach jeder „einfach so“ mit, wenn sie gewünscht sind. Dys Gleiche gilt für die Akt Fotografie, die nur 2 Prozent der Fotografen als Arbeitsbereich nannten.
Interessant ist auch, wie viele der befragten Fotografen sich als Künstler und wie viele als Gewerbetreibende sehen. Gut ein Drittel (35 Prozent) gab an künstlerisch tätig zu sein, während 65 Prozent ein Gewerbe angemeldet haben. Oftmals wird laut Aussage der Studie ein Gutachter dafür herangezogen, um die steuerliche Einordnung der Fotos als künstlerisch oder gewerblich vorzunehmen.
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Auslastung der Fotografen offensichtlich gestiegen. So hatten im Vorjahr 48 Prozent nur 1 bis 5 Buchungstage pro Monat. In diesem Jahr waren es nur noch 39 Prozent. Die gesamten Ergebnisse der Studie zur Situation der professionellen Berufsfotografie 2016 finden sie hier…