Bis 12. Juni 2016 zeigt die Leica Galerie Wetzlar Aufnahmen des deutschen Jazztrompeters und Fotografen Till Brönner. Die Ausstellung umfasst Schwarzweiß-Fotografien von berühmten Persönlichkeiten wie Beth Ditto, Armin Mueller-Stahl, Jamie Cullum und Gregory Porter sowie ausgewählte Street-Bilder.
Der Trompeter, Sänger und Komponist Till Brönner probiert sich gerne aus. Dies betrifft nicht nur die Musik, auch als Fotograf zeigt er sich von seiner spontanen Seite. „Je kürzer die Session, umso besser das Ergebnis. Das bedeutet: intensive Vorbereitung oder Reduktion auf das Wesentliche“, erklärt Brönner. Im Fokus seiner Bilder stehen häufig Musiker oder andere Künstler, denen der Jazztrompeter bei seiner Arbeit, einem gemeinsamen Interview oder einem Abendessen begegnet. Sein fotografischer Stil ist streng und reduziert: „Ein Rahmen, ein Gesicht ohne zu viel Drumherum oder Haare, lenkt den Blick unweigerlich auf die Augen. Man muss den Menschen aber noch erkennen. Am liebsten ist mir ein ‚Erkennen auf den zweiten Blick‘, das dann umso freudiger ist“, so Brönner. Dem Genre Street Photography widmet er sich mit einer ähnlichen Konzentration und Intensität, da diese Bilder und die Art zu fotografieren für ihn ein wunderbarer Kontrast zur Porträtfotografie sind. Er lichtet Orte ab, die er bereist hat. Hier ist es ihm besonders wichtig, sich nicht stilistisch festlegen zu müssen, sondern offen zu sein für alles, was kommt.
Till Brönner wurde 1971 in Viersen geboren. Nach einer klassischen Ausbildung folgte das Studium der Jazztrompete an der Hochschule für Musik in Köln. Neben seiner internationalen Solokarriere ist Brönner seit 2009 Professor an der Musikhochschule Dresden. 2014 erschien sein erstes großes Fotografiebuch „Faces of Talent“ bei TeNeues. Till Brönner lebt in Berlin und Los Angeles.
Bild oben: Till Brönner in seiner Ausstellung Bild rechts: Maad Moiselle © Till Brönner