Bis zum 25. Mai 2016 werden in den Kunsträumen der Michael Horbach Stiftung in Köln Fotografien und Kurzfilme der Fotografin und Multimediajournalistin Lela Ahmadzai gezeigt, die vom Leben von vier Frauen in Kabul erzählen. Lela Ahmadzai erzählt von dem schmalen Grat, auf dem Frauen in Afghanistan zwischen Selbstbestimmung und Rollenzuweisung balancieren und dokumentiert, wie unerschrocken und stark jede Frau in Afghanistan sein muss, wenn sie ihren Lebensentwurf verwirklichen will.
Shinkai Karokhail ist Parlamentsabgeordnete, eine ambitionierte Karrierefrau aus der Upperclass, eine engagierte Frauenrechtlerin, routiniert in Kabul und auf dem internationalen Parkett der Diplomatie. Reza Guel betreibt ihre eigene Bäckerei, sie arbeitet täglich stundenlang im Schneidersitz, gebeugt über den im Boden eingelassenen traditionellen Lehmofen. Sie ernährt so ihre Kinder und finanziert die Opiumsucht ihres Mannes. Saba Sahar ist aktive Polizistin und Produzentin von Kriminalfilmen. Ihre Mission ist, den Frauen und der Polizei gleichermaßen Respekt und Anerkennung zu verschaffen. Pary Ghulami ist noch jung und schon ein Star, sie tritt als Pop-Sängerin und Schauspielerin auf. Sie wird verachtet, bedroht, aber auch beneidet und bewundert.
Die Ausstellung, ein Projekt in Kooperation mit dem Freundeskreis Willy-Brandt-Haus, wurde von Gisela Kayser und Katharina Mouratidi kuratiert.
Beide Bilder: Lela Ahmadzai, aus der Serie „Die Unbeugsamen – Vier Frauen in Kabul“.