Kurt Tauber, heute Rentner und Plecher Museumsleiter, war stellvertretender Redaktionsleiter der Nürnberger Nachrichten und fotografierte ab 1980 kontinuierlich „Die DDR, Berlin und die Mauer“. Der selbständige Fotograf und Hochschuldozent für Fotografie, Jens Werlein, hörte am 9. November 1989 aus den Medien von den unglaublichen Dingen, die in Berlin vor sich gingen. Er setzte sich ins Auto und raste quer durch Deutschland nach Berlin, wo er die restliche Nacht die turbulenten Szenen an und auf der Mauer mit seiner Mittelformatkamera festhielt. Werleins Bilder von damals blieben bewusst viele Jahre seine ganz persönlichen, privaten Erinnerungen an diese denkwürdige Nacht. Herbert Piel, international tätiger Fotograf und Bildjournalist, steuert Bilder heute längst verschwundener Berufsstände wie Korbmacher, Blautonerin oder Panflötenbauer bei. Aber auch Motive wie Reaktionen ehemaliger DDR-Bürger auf die neu gewonnene „Freiheit“ oder offizielle politische Besuche und Begebenheiten wie die zweite Fensterrede Willy Brandts in Erfurt oder der erste Besuch Hans-Dietrich Genschers in seiner Heimatstadt Weimar werden von Herbert Piel gezeigt. Am 8. November berichtet er in dem Vortrag „My life – my work – in pictures – in stories“ über seine Leben und seine Arbeit.
Foto: „Historisches“ Begrüßungsschild kurz vor Erfurt, 1990 © Herbert Piel