Christian Werner, Student an der FH Hannover, wurde für sein Projekt „Depleted Uranium – The Silent Genocide“ mit dem >Canon ProfiFoto Förderpreis< ausgezeichnet.
Uranmunition, oder „DU – depleted uranium“ besteht vor allem aus dem Isotop Uran-238 und ist ein Nebenprodukt des Anreicherungsprozesses zur Herstellung von reaktor- oder waffenfähigem Uran.
Allein während eines dreiwöchigen Einsatzes im Irakkrieg 2003 wurden von der „Koalition der Willigen“ zwischen 1.000 und 2.000 Tonnen Uranmunition eingesetzt. Basra und Falludscha, zwei kleine Städte mit 1,6 Millionen und 310.000 Einwohnern, wurden während der Golfkriege stark mit Uranmunition beschossen und bombardiert. Bis heute stehen zerstörte und immer noch strahlende Panzerwracks an den Straßenrändern außerhalb der Städte. Nach den Kämpfen wurden diese Lagerstätten zu Spielplätzen für Kinder, die Bevölkerung benutzte das Altmetall oder sammelte Souvenirs aus dem Krieg, sodass viele Menschen auch nach dem Ende der Kämpfe noch lange im direkten Kontakt mit dem kontaminierten Material waren und kurze Zeit darauf an Leukämie erkranken.
In der jüngeren Militärgeschichte wurden mehrere tausend Tonnen Uranmunition überwiegend in indisch-pakistanischen Grenzkonflikten, in Tschetschenien, während der sowjetischen Intervention in Afghanistan, im Bosnien-Krieg, im Kosovo-Krieg, in den Golfkriegen und im Irak eingesetzt. Durch die hohe dichte des Urans können Projektile mit Leichtigkeit die gepanzerten Wände von Bunkern oder Panzern durchbrechen und verbrennen alles im Inneren befindliche. Bei der dabei entstehenden Penetration zerfällt das Projektil zu radioaktiven Staub, der sich durch den Wind überall verbreitet und ablagert und aufgrund seiner Halbwertzeit bis zu 4,5 Milliarden Jahre strahlt. Der Staub kann bis in die tieferen Atemwege eingeatmet oder über die Nahrung aufgenommen werden und dadurch in beiden Fällen in die Blutbahn geraten. Dort lagert er sich insbesondere in den Knochen ab, wo er das umliegende Gewebe kontinuierlich bestrahlt. Nach dem Golfkrieg schnellten Krebsrate und Fälle von erblich bedingten Anomalien erheblich in die Höhe. Neben angeborenen Herzfehlern und Chromosomenanomalien werden täglich Kinder mit den abstrusesten Symptomen geboren. Neugeborene mit zwei Köpfen, einem Auge, einem offenen Bauch, einer offenen Wirbelsäule, fehlenden Gliedmaßen, Fischhaut, Gaumenspalten oder Tumorblasen sind keine Seltenheit.
Christian Werner: „Das volle Ausmaß des Einsatzes von Uranmunition in der Kriegsführung wird jetzt erst langsam verstanden. Groß angelegte epidemisologische Studien und vor allem eine intensive Berichterstattung fehlen und sind dringend von Nöten, um das ganze Ausmaß der gesundheitlichen Auswirkungen von Uranmunition im Irak aufzudecken und der Bevölkerung Hilfestellung leisten zu können.“
Junge Fotografinnen und Fotografen können mit Unterstützung des >Canon Profifoto Förderpreises< ihre „Bilder im Kopf“ Wirklichkeit werden lassen.
Gesucht wird nicht nach fertigen Arbeiten zu einem vorgegebenen Thema, sondern nach Bildideen, die neugierig machen auf mehr. Gleichzeitig entsteht auf der Online-Plattform des Wettbewerbs ein einmaliger Showcase für professionelle, junge Fotografie, der Einblick in die Sichtweise einer ganzen Generation kreativer Nachwuchsfotografen gibt. Den Gewinnern des fortlaufenden Wettbewerbs winken zweimal jährlich Sachpreise nach Wahl von Canon im Gesamtwert von 10.000 Euro. Weitere Kooperationspartner des Wettbewerbs sind die renommierte Bildagentur Laif und der Online-Kunstmarkt WhiteWall.
Weitergehende Informationen, Teilnahmebedingungen und Registrierung unter www.canon-profifoto-foerderpreis.de.
Das Portfolio ist abgedruckt in ProfiFoto Ausgabe 11/15