In den kommenden Wochen bietet das Ausstellungshaus C/O Berlin zwei Workshops im Amerika Haus an.
Am 12. und 13. September findet der Workshop „Das optisch Ungewusste. Mit dem Mikroskop ins Familienalbum“ mit Kerstin Bartels und dem Fotohistoriker Dr. Friedrich Tietjen statt. Die Teilnehmer betrachten ihre mitgebrachten Fotografien zunächst makroskopisch, also mit bloßem Auge, um Präferenzen und Details zu analysieren. Handelt es sich um Studioaufnahmen oder Amateurfotografie? Bei welchem Licht ist die Aufnahme entstanden? Liegen bestimmte Bildformate und fotografische Verfahren vor? Durch das acht- bis zehnfache Vergrößern offenbart sich danach der mikroskopische Bildraum – die Dreidimensionalität von Fotos. Durch die Sensibilisierung der visuellen Wahrnehmung werden kleinste Details an Kleidung, Einrichtung und Schriftzügen auf Büchern, Schriftstücken oder Straßennamen sichtbar. Jeder Teilnehmer kann zum Abschluss einige Details des optisch Ungewussten abfotografieren, ausdrucken, konservieren und montieren – mit Japanpapier, Wasserschnitt, Stärkekleister und Pinsel. Am 10. und 11. Oktober geht es weiter mit dem Workshop „Grenzgänger. Photo Walk von Ost nach West“ mit dem Fotografen Rudi Meisel und dem Fotohistoriker Dr. Enno Kaufhold. Rudi Meisel hat als einer der wenigen Fotojournalisten das Leben sowohl in der BRD als auch in der DDR mit seiner Kamera festgehalten. Es sind nicht die großen Gesten, die berühmten Persönlichkeiten oder politischen Kundgebungen dieser Zeit, weshalb seine Bilder so faszinieren. Vielmehr ist es der Alltag der sogenannten kleinen Leute. Wie geht so ein erfahrener Fotograf vor? Auf was muss man bei Street Photography achten? Ab wann fängt die Inszenierung einer Situation an und hört die Authentizität der Porträtierten auf? Und wie stellt man eine komplette Fotoreportage zusammen? Rudi Meisel nimmt die Teilnehmer des Workshops mit auf einen Photo Walk von Ost nach West, vom Alex bis Zoo.