Der Band versammelt umfangreiche Werkgruppen aus fast allen Schaffensphasen der Künstlerin.
Das zentrale Thema in Cindy Shermans Werk ist die Inszenierung von weiblichen Rollenbildern. Dabei bezieht sich die amerikanische Fotokünstlerin auf Stereotypen des kollektiven Bildgedächtnisses in unserer medial geprägten Welt. In diesem perfekten Rollenspiel mit Kostümen, Masken und Prothesen, bei dem ihre eigene Identität nahezu komplett verschwindet, hinterfragt Sherman auf dem sehr schmalen Grat zwischen Inszenierung und Parodie in ihren Fotografien Klischees und Ängste. Bekannt wurde Cindy Sherman, Jahrgang 1954, durch ihre mehrteilige Fotoserie Untitled Film Stills von 1977-1980, in der sie stereotype Frauenfiguren aus fiktiven Filmszenen der 1950er Jahre verkörpert. Ihr künstlerisches Prinzip hat sich seitdem nicht wesentlich verändert. In den später entstandenen Serien mit großformatigen Farbfotografien greift Cindy Sherman zum Beispiel Themen wie Modefotografie, Märchengestalten, Horrorszenen und Society Ladies auf.
Hatje Cantz Verlag, 184 Seiten, 152 Abb. in Farbe, gebunden, Deutsch / Englisch, 30 Euro, ISBN 978-3-7757-3960-3.