Das Geschäft mit dem Medium Fotografie im 19. Jahrhundert gehört zu den Pionierleistungen des frühen Bürgertums. Welche Rolle dabei westfälische Fotografen spielten, ist eine der Fragen, mit denen sich die Tagung am 30. Mai im LWL-Freilichtmuseum Detmold beschäftigt.
Die Veranstaltung wird in Kooperation des Museums mit der Sektion Kunst, Markt und Recht der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) durchgeführt. Prof. Dr. Jan Carstensen, Direktor LWL-Freilichtmuseum, referiert über das Fotoatelier Kuper, das sich seit sechs Jahren im Freilichtmuseum befindet. Der Vortrag kreist um die Frage, aus welchen Gründen das Atelier Kuper mitsamt seinem umfangreichen Archiv von Glasplattennegativen im Jahre 2000 ausgerechnet in ein Freilichtmuseum gelangte, was an diesem Ort mit ihm geschehen ist und was in Zukunft mit ihm geschehen soll. Dr. Volker Jakob (DGPh), Wissenschaftlicher Referent Bildarchiv am LWL Medienzentrum für Westfalen, hält einen Vortrag über die Anfänge der Fotografie in Westfalen und den Gründer des ersten Fotoateliers Westfalens, Friedrich Hundt. Hauke-Hendrik Kutscher, Wiss. Mitarbeiter am LWL-Freilichtmuseum berichtet über seine Forschung zum Thema „Zwangsarbeit in Fotografien“ aus der Glasplattensammlung Kuper und organisierte die Sonderausstellung „Geraubte Jahre. Alltag der Zwangsarbeit in Westfalen“, die den Aufhänger für die Tagung liefert. Berthold Socha (DGPh), Initiator der Friedrich-Hundt-Gesellschaft und Anreger der Tagung, führt durch die Ausstellung und erklärt die Schwierigkeiten und seine Überlegungen, die angesichts fehlender Originalabzüge mit dem Vergrößern von Glasplattennegativen verbunden sind und waren. Es entstehen nur die Kosten für den Museumseintritt, eine Tagungsgebühr wird nicht erhoben. Anmeldeschluss ist der 22. Mai.
Foto: Historisches Tageslichtatelier Kuper