Die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) hat erstmals den 4WARD -EMERGING PHOTOGRAPHER AWARD – als neuen Förderpreis ihrer Sektion Kunst, Markt & Recht mit Unterstützung des Fotolabors WhiteWall verliehen. Die Preisverleihung fand zur Paris Photo 2024 statt.
Die Paris Photo bot ein einzigartiges Umfeld für Begegnungen und Diskussionen und ist die wichtigste Plattform für Fotokunst weltweit. Die DGPh 4WARD Preisverleihung fand im exklusiven Rahmen der renommierten Leica Galerie Paris mit rund 100 Gästen der internationalen Kunstszene statt, darunter die Art Directorin und Generalbevollmächtigte der Leica Galerien International, Karin Rehn-Kaufmann, und WhiteWall Geschäftsführer Thomas Alscheid sowie zahlreiche Vertreter renommierter Galerien und Institutionen weltweit.
Die neu gewählte DGPh-Vorsitzende Dr. Sandra Abend: „Mit dem EMERGING PHOTOGRAPHER AWARD setzt die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh) ein starkes Zeichen für ihr anhaltendes Engagement, außergewöhnliche fotografische Talente zu fördern und anzuerkennen. Die Würdigung durch Expertinnen stärkt das Vertrauen in die Arbeit der PreisträgerInnen, schafft neue Netzwerke und sorgt für eine verstärkte öffentliche Wahrnehmung – sowohl für die Preisträgerinnen, als auch für die DGPh. Dieser Preis für junge Fotokünstlerinnen schärft unser Verständnis dafür, was Fotografie sein kann und wie das Publikum die aktuellen Themen und visuellen Ausdrucksformen unserer Zeit wahrnimmt.“
Preisträgerin des ersten 4WARD – EMERGING PHOTOGRAPHER AWARDs – ist die von Jule Schaffer nominierte Künstlerin Mika Sperling. Lobende Erwähnungen gingen an den von Candice M. Hamelin nominierten Elliott Kreyenberg und an Marco Dirr, der von Prof. Tamara Grcic vorgeschlagen wurde.
Die offizielle Laudatio hielt die Jurorin Celina Lunsford.: „Die DGPh verleiht den 4WARD – EMERGING PHOTOGRAPHER AWARD – an Mika Sperling für ihre starke, persönliche und einzigartige Werkserie „I Have Done Nothing Wrong”, die das individuelle, traumatische Erlebnis des Kindesmissbrauchs visuell komplex und anspruchsvoll darstellt und die Betrachtenden emotional und intellektuell einbezieht. Ihr einfühlsamer Umgang mit dem komplexen Thema, ihr sinnlicher Einsatz verschiedener Materialien und die Vielschichtigkeit ihrer Argumentation haben die Jury vom hohen künstlerischen Potenzial der von Jule Schaffer nominierten Preisträgerin überzeugt.“
Mika Sperling: „Ich könnte nicht glücklicher sein, diese Auszeichnung neben der Veröffentlichung meines Buches I Have Done Nothing Wrong zu erhalten . Diese Anerkennung bestätigt mich sowohl persönlich als auch professionell und stärkt meine Motivation, meinen Weg weiterzuverfolgen, die Grenzen der Fotografie und meine eigenen kreativen Grenzen zu erweitern und durch meine Arbeit gesellschaftliche Tabus zu hinterfragen.“
Marco Dirr überzeugte die Jury mit seiner Werkserie „Aporia“. Seine Bilder hinterfragen die Art und Weise, wie wir die Welt um uns herum sehen und interpretieren.
Elliott Kreyenberg erhielt eine lobende Erwähnung für seine Werkserie „Something was missing within“, in der er sich künstlerisch-dokumentarisch, inhaltlich komplex und ästhetisch vielschichtig mit dem Stereotyp von Männlichkeit auseinandersetzt.
Der von WhiteWall gesponserte Award ist mit einem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro dotiert.
Thomas Gerwers: „Der bisherige Name EMERGING PHOTOGRAPHER AWARD wird durch 4WARD ergänzt, um dem Preis zusätzliches Profil zu verleihen und für Unverwechselbarkeit zu sorgen. Schließlich beschreibt 4WARD genau das, worum es geht: Aufstrebende Talente mit einem Award nach vorne zu bringen“, so der Vorsitzende der DGPh-Sektion Kunst, Markt und Recht. Zukünftig wird 4WARD alle zwei Jahre ausgeschrieben, das nächste Mal also im Frühjahr 2026.
Fotos: Petra Gerwers