Pompeji ist eigentlich „ausfotografiert“. Doch jetzt eröffnen der international renommierte Architekturfotograf Hans Georg Esch und sein Team mit „architektonischem Blick“ erstaunlich neue Perspektiven auf die über 2500 Jahre alte römische Stadt, die 79 n. Chr. durch den Ausbruch des Vesuvs verschüttet wurde.
Bekannt für seine ikonischen Bilder der Architekturen globaler Mega-Cities, zeigt das Team HGEsch durch seine fotografischen Arbeiten in Pompeji die ausgegrabenen Stätten als Teil der heutigen Metropole Neapel am Fuße des Vesuvs und verdeutlichen die Parallelen und Zusammenhänge zwischen der antiken Stadtplanung und unserem heutigen urbanen Lebensraum.
Die Ausstellung im Aedes Architekturforum in Berlin präsentiert vom 6. September bis 16. Oktober 2024 erstmals mehr als 80 dieser großartigen Fotografien der wohl bestkonservierten Stadtreste römischer Antike, aufgenommen mit den Augen von Zeitzeugen des 21. Jahrhunderts. Darüber hinaus entführt eine 22-minütige Animation der Fotos ins alte Pompeji. Die einst lebendige und belebte, dann verschüttete und heute in Ruinen liegende urbane Struktur wird so greifbar wie nie zuvor.
Die Fotografien von HGEsch lassen anhand des abgebildeten Stadtgefüges und der Architekturen viel vom Leben der Menschen in der Stadt erfahren. Die Aufnahmen dokumentieren auch ihre ähnlichen und somit vergleichbaren Strukturen zu heutigen Metropolen. Die Arbeiten des präzise beobachtenden Fotokünstlers und seines Teams lichten nicht nur die Schönheit der antiken Stadt ab, sondern offenbaren gleichzeitig die Verletzlichkeit des menschlichen Habitats. Sie laden so die Betrachtenden ein, sich mit der Geschichte des Ortes und ihrer Bedeutung für die moderne Stadtentwicklung auseinanderzusetzen. Deutlich ist erkennbar, dass Pompeji für Hans Georg Esch nicht bloß Historie ist, sondern immersive Gegenwart. Er zeigt die Ruinen, welche von der heutigen Stadt abgetrennt sind, als in sich funktionierenden Bereich, aber dennoch als Teil der Metropole Neapel und der umgebenen Landschaft von Kampanien. Dieser architekturfotografische Ansatz erschließt eine neue Sichtweise auf das bedeutende Weltkulturerbe im Süden Italiens.
Die präsentierten Fotografien zeigen vielfältige Perspektiven auf Pompeji, darunter Drohnenaufnahmen und Fotografien aus für die Besucher der Ausgrabungsstätte unzugänglichen Obergeschossen. Die Ausstellung ermöglicht so neue Blickwinkel von und auf Pompeji. Die fotografierten Panoramen rücken darüber hinaus die Ganzheitlichkeit von Mensch und Natur, die durch den Vulkan geprägte Topografie der Region und die stadtplanerische Gliederung der heutigen Ruinenanlage in den Blick.
Der vordere Ausstellungsraum im Aedes Architekturforum ist mehreren spektakulären Großbildaufnahmen sowie einer filmgleichen Animation von Fotos von HGEsch gewidmet, die Besucher in das historische Pompeji eintauchen lassen. Auf einem für Pompeji typischen erdigen Rotton sind im hinteren Ausstellungsraum etwa 80 Fotografien von Gebäuden und Strukturen zu sehen. Darüber hinaus kann auf einer großformatigen Luftbildaufnahme, welche mithilfe von Drohnen erstellt wurde, ein Überblick über die antike Stadt, ihre Ordnung und Strukturen sowie die Bezüge zum heutigen Pompei gewonnen werden. Diese waren bisher nur am Riesenmodell im Nationalmuseum in Neapel nachvollziehbar.
HGEsch, gegründet von Hans Georg Esch (*1964), zählt international zu den führenden Studios für Architekturfotografie unserer Zeit. In den Jahren 2022 und 2023 erhielt HGEsch den im Guggenheim Museum verliehenen Architecture Photography MasterPrize und ist 2023 bei Loop Design Award als beste Companie für Architekturfotografie und -film weltweit ausgezeichnet worden. Esch und sein Team verleihen dem Gebauten seine szenische Bildhaftigkeit. Damit haben sie unzählige ikonische Blicke auf die globale Architektur unserer Zeit geschaffen. Als Zeitzeugen der Megastädte unserer Welt – ihrer urbanen wie landschaftlichen Strukturen – porträtieren sie seit über 30 Jahren eine Vielzahl urbaner Kontexte. Mit der Serie Pompeji zeigen Hans Georg Esch und sein Team einen völlig neuen Blick auf die Stadt, die seit Jahrhunderten so viele verschüttete Geheimnisse preisgegeben hat wie kein anderer Ort unseres Kulturkreises.
Aedes macht den Auftakt für eine Reihe von Ausstellungen und präsentiert rund 80 Fotografien der Pompeji-Serie. In der Folge sind ab September Ausstellungen in Köln zu sehen: im italienischen Kulturinstitut und anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Römisch-Germanischen Museums im Belgischen Haus. Während der ART COLOGNE steht auf dem Platz vor dem Haupteingang zur Köln Messe HG Eschs Pompeji-Rotunde. Das 360°- Panorama zeigt das heutige Pompeji – den Parco Archaelogico wie die heutige Stadt – als urbanen Teil der Metropolregion Neapel.
Im September 2024 erscheint außerdem das Buch „Hans Georg Esch – Der architektonische Blick I – POMPEJI“, mit einem Gespräch zwischen Hans Georg Esch und Raimund Stecker. Die Publikation begleitet die nächsten Etappen der Präsentation dieser Fotoserie.
Weitere Informationen www.aedes-arc.de
*AEDES ARCHITEKTURFORUM, CHRISTINENSTR. 18 – 19, 10119 BERLIN