Der BFF hat die besten Arbeiten von Nachwuchsfotografen mit seinem Förderpreis zum Thema „Was unsere Welt zusammenhält“ ausgezeichnet. Preisträger sind Suzanne de Carrasco auf dem 1. Platz und Michél Kekulé auf dem 2. Platz. Solveig Eichner sowie Jonas Ruhs teilen sich den 3. Platz.
Zum fünften Mal hat der Berufsverband Freie Fotografen und Filmgestalter e. V. den BFF- Förderpreis mit seinem praxisorientierten Mentoring-Programm ausgelobt. Zahlreiche Studierende der Fotografie und selbstständige Fotoassistenten haben sich mit ihren fotografischen Konzepten beworben. Die von der Fachjury ausgewählten Teilnehmer hatten sechs Monate Zeit, ihrem Konzept in Begleitung der BFF-Mentoren Leben einzuhauchen. Die Ergebnisse sind in der Ausstellungspremiere beim Umweltfotofestival horizonte zingst noch bis zum 16. Juni in der Alten Sporthalle zu sehen.
Maßgeblich unterstützt wird der BFF-Förderpreis von seinen Hauptpartnern WhiteWall und dem Umweltfotofestival horizonte zingst. „Ein Krieg vor unserer Haustür, gesellschaftliche Umwälzungen durch disruptive Technologien und globale Herausforderungen wie der Klimawandel stellen uns vor große Herausforderungen, verunsichern viele und sorgen für hochkochende und emotional ausgetragene Konflikte“, so Hendrik Lüders und Götz Schleser, die den BFF- Förderpreis leiten. Umso wichtiger erscheint es da, dass sich die elf Finalisten mit dem diesjährigen Motto auseinandergesetzt haben, das darstellen will, was unsere Welt zusammenhält. „Die Arbeiten nehmen uns mit, zeigen uns neue, ganz individuelle Perspektiven auf“, so Lueders. „Sie laden uns ein, unsere Welt, unsere Mitmenschen besser zu verstehen.“ Ganz besonders gelingt dies den vier ausgezeichneten Preisträgern unter den Finalisten.
1. Platz: Suzanne de Carrasco: Building webs. On the edge of the unknown (Mentor Michael Schnabel)
Edda Fahrenhorst, Jurymitglied und Kuratorin beim Umweltfotofestival in ihrer Laudatio: „Suzanne de Carrasco fotografiert in „Building webs. On the edge of the unknown“ Flechten, stellvertretend für die Frage nach Netzwerken und damit auch dem Thema des Förderpreises „Was unsere Welt zusammenhält“. Nebst ihren vielen verschiedenen Bildstilen überzeugt ihre Arbeit vor allem auch durch den spielerischen Einsatz von diversen bilderzeugenden Techniken wie analoge sowie digitale Fotografien, Mikroskopien, Makrofotografien und 3-D-Mikroskop-Scans.“
Weitere Mitglieder der Jury waren Sandra Kimmel (ECD Design & Concept, VON HELDEN UND GESTALTEN GmbH), Simone Gutberlet (Head of Artbuying c3 creative code and content), Inas Fayed (Chefredaktion LFI Magazin), Katharina Bosse (Professorin für Fotografie FH Bielefeld), Per Schorn (Fotograf und Vorstand BFF) und Thomas Gerwers (Chefredakteur Profifoto).
1. Platz Michél Kekulé: Mutterland, Kapitel: Hunderteins (Mentor Bernd Opitz)
Michél Kekulés Arbeit „Mutterland, Kapitel: Hunderteins“ ist eine Dokumentararbeit über das 101. Neubaugebiet der ehemaligen DDR im Südwesten Thüringens. „In seinen stillen und monochromen Schwarz-Weiß-Bildern zeigt er eine heterogene Gruppe von Bewohnern des Plattenbaus, die sich trotz Perspektivlosigkeit und sozialer Ausgrenzung gegenseitig hilft und unterstützt. Seine Bilder sind so, dass man eigentlich nicht hinschauen möchte. Aber dennoch muss. Weil sie wichtig sind“, so die Jury.
3. Platz Jonas Ruhs: Des Erinnerns (Mentorin Tania Reinicke)
Jonas Ruhs Arbeit „Des Erinnerns.“ auf Platz drei befasst sich mit seiner Erinnerung an das eigene Zuhause. „Er hat Bilder produziert, aber nicht mittels klassischer Fotografie, sondern durch einen aufwendigen Prozess, in dem auch Elektroenzephalografie und Photogrammetrie eine Rolle spielen“, heißt es in der Laudatio. „Daraus entstanden ist eine immersive, audiovisuelle Rauminstallation, die zwei Dinge sehr gut kann: Spaß machen und zum Nachdenken anregen darüber, was Bilder noch so alles können und dürfen“.
1. Platz Solveig Eichner: Moving On (Mentor Alwin Maigler)
Die Arbeit von Solveig Eichner „Moving On“, ebenfalls auf Platz drei, stellt die Frage, wie es nach der Flucht aus Kriegsgebieten für Sportlerinnen weitergeht. Über Monate hat sie drei Protagonistinnen begleitet und sie dabei beobachtet, wie sie ihren individuellen Weg nicht nur in einer neuen Heimat, sondern auch unter neuen sportlichen Bedingungen finden, „eine vielschichtige, intensive, liebevolle, umfassende, umarmende, menschliche Arbeit!“, so Edda Fahrenhorst.
Zu den elf Finalisten gehören außerdem Massimiliano Corteselli, Katja Feldmeier, Lucia Jacobs, Lucia Öhrig, Ana Rodríguez Heinlein, Anton Röntz und Aristidis Schnelzer. Alle Projekte werden außer in Zingst auch beim BFF-Aufschlag** vom 28. – 30. Juni im Hamburg zu sehen sein.
*Alte Sporthalle / Hanshäger Straße, 18374 Zingst
** Play Studios, Kaltenkirchener Str. 1-5, 22769 Hamburg