Premium-Kompaktkameras erfreuen sich großer Beliebtheit. Die Fujifilm X100 kommt in der sechsten Generation mit einem 40,2 Megapixel Sensor auf den Markt.
Äußerlich kaum verändert, bleibt die Fujfilm X100VI zum Preis von 1.799 Euro dem klassischen Retro-Design der Baureihe treu, deren kompaktes und leichtes Gehäuse und Bedienkonzept an Messucherkameras der 50er Jahre erinnert. Die minimalistische Kamera vereint traditionelle Bedienung mit innovativer Technologie.
Die obere und untere Gehäuseplatte ist in Schwarz oder Silber erhältlich und aus eloxiertem Aluminium gefertigt, was dem Gehäuse einen seidigen Glanz verleiht. Um die Handhabung der Kamera komfortabler zu gestalten, wurde die Form des Griffs und die Position der Tasten auf der Rückseite überarbeitet, so dass diese mit der rechten Hand zu bedienen sind, ohne dabei den Blick durch den Sucher zu stören.
Die als Zubehör erhältliche Ledertasche LC-X100V passt übrigens hervorragend zum klassischen Look der X100VI und muss zum Wechseln von Batterie und Speicherkarte nicht abgenommen werden.
Aus Anlass des 90-jährigen Firmen-Jubiläums in diesem Jahr toppt eine Limited Edition der X100VI
das Ganze. Das in einer begrenzten Anzahl von 1.934 Stück und speziellen Seriennummern erhältliche Sondermodell ist mit dem Fujifilm Markenlogo aus dem Jahr 1934 graviert und wird in einer speziellen Box inklusive Trageriemen, einem Soft-Release-Button und Karten zur Firmenhistorie geliefert.
5 HR Sensor
Ihren Ruf haben die X100-Modelle sich aber auch durch die gebotene Bildqualität erworben, die von Farbwiedergabetechnologie von Fujifilm profitiert.
Das X100-Modell der sechsten Generation verfügt über einen rückwärtig belichteten X-Trans
CMOS 5 HR Sensor mit 40,2 Megapixeln und den schnellen X-Prozessor 5 der X-Serie.
Darüber hinaus wurde bei ihr erstmals eine Fünf-Achsen-Bildstabilisierung in eine Kamera der X100 Serie integriert. Die bis zu 6,0 Blendenstufen Kompensationswirkung sind angesichts der gebotenen Auflösung sinnvoll, weil mit der erhöhten Auflösung bekanntlich auch Risiko von Verwacklungsunschärfen steigt.
Dank der weiterentwickelten Pixelstruktur kann eine größere Lichtmenge als bisher vom Sensor erfasst werden, sodass ISO 125 jetzt als Standard-Empfindlichkeit zur Verfügung steht und nicht mehr über den erweiterten ISO-Bereich gewählt werden muss. Schnellste Verschlusszeit ist eine 180.000 Sekunde, wobei dafür ein elektronischer Verschluss zum Einsatz kommt. Der integrierte Zentralverschluss bildet Zeiten bis 1/4000 Sekunde.
Festbrennweite
Das aus dem Vorgängermodell bekannte 23mmF2 besteht aus acht Elemente in sechs Gruppen inklusive zwei asphärischen Linsen und liefert auch an der X100VI gestochen scharfe und hochauflösende Bilder, wie ein erster Hands-on-Test bestätigt hat. Die Festbrennweite (äquivalent zu 35mm KB) kann mit dem Weitwinkelkonverter WCL-X100 II und dem Telekonverter TCL-X100 II auf 28mm (KB-Äquivalent) verkürzt oder auf 50mm (KB-Äquivalent) verlängert werden. Die Naheinstellgrenze liegt bei zehn Zentimetern. Ansonsten bietet die Auflösung des Sensors mehr Reserven für Ausschnittvergrößerungen, die schon in der Kamera vorgenommen werden können.
Features
Die Kamera bietet insgesamt 20 Filmsimulationsmodi, darunter den neuen Modus „REALA ACE“ für eine natürliche Farbwiedergabe und kontrastreiche Tonalität.
Der Motiverkennungs-Autofokus, der auf künstlicher Intelligenz basiert und einen mittels Deep-Learning-Technologie entwickelten Algorithmus verwendet, erkennt und verfolgt automatisch nicht nur Gesichter und Augen von Menschen, sondern hält auch Tiere, Vögel, Autos, Motorräder, Fahrräder, Flugzeuge, Züge, Insekten und Drohnen im Fokus, indem er die Motivbewegung im Voraus berechnet. Um Insekten zu erkennen, sollte die Motiverkennung allerdings auf „Vögel“ stehen, und auf „Flugzeuge“, um Drohnen zu identifizieren.
Elektronischer Messsucher
Zu den wesentlichen Merkmalen der X100 Serie gehört ihr Hybridsucher, der sich wahlweise als optischer Sucher mit 0,52-facher Vergrößerung oder als elektronischer Sucher (EVF) mit 3,69 Millionen Bildpunkten nutzen lässt. Zwischen beiden Modi kann schnell und einfach gewechselt werden. Im optischen Sucher mit einer 95-prozentigen Bildfeldabdeckung und einer integrierten Korrektur des Parallaxen-Effekts wird eine Fokussierhife eingespiegelt, die Fujfilm als elektronischen Messsucher (Electronic Rangefinder oder ERF) bezeichnet. Mit einem echten Messucher hat diese Technologie aber lediglich gemeinsam, dass sie beim manuellen Scharfstellen unterstützt. Tatsächlich handelt es sich um ein rechts unten im Sucher angezeigtes, kleines EVF-Fenster.
Das 7,6 cm (3 Zoll) große LC-Display ist um bis zu 45° nach unten klappbar und verfügt über eine Touch-Funktion. Eingeklappt integriert es sich vollständig in das Gehäuse, kann aber nicht vertikal, sondern nur horizontal geschwenkt werden.
Video
Neu in der X100 Serie ist, dass die X100VI Videos in 6,2K/30P aufnimmt und eine Tracking-AF-Funktion auch während der Filmaufnahme bietet. Unterstützt wird außerdem der Cloud-Dienst „Frame.io | Camera to Cloud“. Fotos und Videos können dort hochgeladen werden, wodurch sich der Workflow von der Aufnahme bis zur Bearbeitung einfacher gestaltet.
Fazit
Bereits das Vorgängermodell der neuen X100VI war so stark nachgefragt, dass Fujifilm nicht alle Bestellungen bedienen konnte. Auch andere Premium-Kompakte, wie die der Leica Q Familie und die Ricoh GR, belegen das Interesse an Modellen in diesem Segment. Die neue X100VI ist dem Vorgängermodell technisch in nahezu allen Spezifikationen überlegen, nur die Serienbildgeschwindigkeit war mit 20 Bildern/s bei der X100V schneller. Die VI schafft dagegen nur 12 Bildern/s.
https://fujifilm-x.com/de-de/products/cameras/x100v/