Anlässlich des Black History Month präsentiert f³ – freiraum für fotografie vom 23. Februar bis 10. März 2024 mit BLACK IN BERLIN die erste Einzelausstellung des gebürtigen Äthiopiers Yero Adugna Eticha, der als Fotograf in Berlin lebt und arbeitet.
Für den Fotografen Yero Adugna Eticha begann alles mit den Protesten gegen die Morde an Breonna Taylor und George Floyd und der daraus erstarkten Black Lives Matter-Bewegung im Jahr 2020. Weltweit solidarisierten sich Menschen und es wurde gegen Rassismus und Diskriminierung demonstriert. Eticha beschließt selbst aktiv zu werden. In den Straßen Berlins verteilt er Flugblätter an Schwarze Menschen mit dem Aufruf, sich von ihm fotografieren zu lassen. Im Laufe der Jahre entstanden so 500 Porträts von Afro-Schwarzen Deutschen und der Diaspora in Berlin. Während der Begegnungen erfuhr er alltägliche und bewegende Details aus ihrem Leben, die er aufzeichnete. Dabei arbeitet Eticha transdisziplinär auf den Ebenen von Bild und Ton. Mit BLACK IN BERLIN ist ein einzigartiges Archiv entstanden, das einen Einblick in die facettenreichen Lebenswirklichkeiten Schwarzer Menschen in einer weißen Mehrheitgesellschaft gibt. Parallel zur Ausstellung erscheint das Foto-Buch BLACK IN BERLIN im Distanz Verlag.
Im Mittelpunkt der Porträtarbeit steht Etichas Auseinandersetzung mit der Kultur und Geschichte des Kolonialismus: „Wer wir sind: Ein fester Bestandteil dieser Stadt, Menschen unterschiedlicher Professionen und Hintergründe, verschiedener Träume, Verkörperungen Schwarzer Identität. Ich träume von einem Berlin, in dem die Facette eines jeden Schwarzen Gesichts gefeiert wird“, so Yero Adugna Eticha
Yero Adugna Eticha ist ein Fotograf aus Oromia/Äthiopien, der in Berlin lebt und sich in seiner Arbeit den Geschichten, Perspektiven und Visionen Afro- und Schwarzer Deutscher widmet. Seit seinem Abschluss an der Ostkreuzschule für Fotografie arbeitet er an verschiedenen Fotografie-Projekten, u.a. „Atmospheres in the Urban Anthropocene“ (2019) sowie „The Ethiopian Project“ (2020) und „Black in Berlin Project“. Mit seinen Arbeiten war er Teil der Gruppenausstellung der Boros Foundation im „Studio Berlin“ (Berghain). Yero Adugna Eticha nimmt Lehraufträge an der Ale School of Fine Arts Addis Abeba wahr und ist seit 2021 Mitglied der Initiative BLACK DADS GERMANY. Die Ausstellung wurde kuratiert von Miriam Zlobinski.