Leica steht nicht nur für Kameratechnik, sondern auch für ein vielfältiges und weit gefächertes Kulturprogramm. Das Ausstellungsprogramm des Jahres 2024 präsentiert facettenreiche Fotokünstler wie Bryan Adams, Werner Bischof, Donata Wenders und Franziska Stünkel.
Das kulturelle Engagement von Leica umfasst bald 30 Leica Galerien weltweit, das Ernst Leitz Museum, den Leica Oskar Barnack Award (LOBA), einem der ältesten und renommiertesten Fotowettbewerbe, und vielen andere Projekte.
Ernst Leitz Museum
Zu den Highlights 2024 gehört vom 7. März – 9. Juni eine Ausstellung „Fotograf, Künstler, Zeitzeuge“ mit Bildern von Werner Bischof im Ernst Leitz Museum, Wetzlar. Kreativer Bilddesigner, engagierter Fotojournalist, poetischer Erzähler: das Werk des Schweizer Fotografen (1916-1954) wird in seiner ganzen Breite gezeigt. Von seinen Anfängen, als er als Studiofotograf brillierte, über seine Tätigkeit als Bildreporter, die ihn nach 1945 zunächst quer durch Europa führte und mit seinem Eintritt in die Agentur Magnum ab 1949 in die ganze Welt und vor allem nach Asien brachte, bis hin zu seinen freien Serien, die er unabhängig von seinen Aufträgen verwirklichte. Trotz seines frühen Todes durch einen Autounfall in den Anden mit nur 38 Jahren zählt Bischof durch seine gestalterische Präzision und emotional ansprechende Bildsprache noch heute zu den wichtigsten Schweizer Fotografen des 20. Jahrhunderts. Neben vielen ikonischen Aufnahmen, wie den Flöte spielenden Jungen oder die Shintopriester im Schneetreiben, werden auch viele unbekannte Aufnahmen zu entdecken sein.
Vom 24. Juni bis zum September 2024 ist in Wetzlar „Exposed“ mit Bildern von Bryan Adams zu sehen. Präsentiert werden ausgewählte Arbeiten aus vier Serien, die einen intensiven Einblick in das beeindruckende fotografische Werk von Bryan Adams bieten. Seit den 1990er-Jahren hat der 1959 in Kanada geborene und in London lebende Künstler – parallel zu seinen Erfolgen als Sänger und Songwriter – seine sehr selbstbewusste Karriere als Fotograf verfolgt. Im Ernst Leitz Museum werden nicht nur legendäre Celebrity-Porträts aus seiner „Exposed“-Serie gezeigt, sondern mit „Wounded: The Legacy of War“, einer Serie, die kriegsversehrte britische Soldaten nach ihren Einsätzen in Afghanistan oder im Irak porträtieren, und „Homeless“, eine Serie über Menschen ohne festen Wohnsitz in London, werden auch das Engagement auch für ernste und sozial relevante Themen sichtbar. Die experimentelle Serie „In Colour“ ergänzt die in Kooperation mit Crossover, Anke Degenhard, entwickelte Ausstellung.
Ab Oktober wird die jährliche Präsentation des 44. Leica Oskar Barnack Awards im Ernst Leitz Museum gezeigt, der fester Bestandteil im Ausstellungsprogramm ist.
Neben den beiden Gewinnern in der Haupt- und in der Nachwuchskategorie werden auch die Serien der Shortlist vorgestellt. Ausgewählt wird in bewährter Weise auf der Grundlage der eingereichten Vorschläge von erfahrenen Expertinnen und Experten der internationalen Fotografieszene, aus der dann eine Jury im zweiten Schritt die LOBA Shortlist bestimmt. Der „Leica Oskar Barnack Award Newcomer“, der an Fotografinnen und Fotografen unter 30 Jahren geht, wird wieder durch die Vorschläge von internationalen Institutionen und Hochschulen vergeben. Längst gehört der LOBA zu den renommierten und prestigeträchtigen internationalen Fotopreisen. Wie immer wird der LOBA eine intensive und oft überraschende Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Themen und zeitgemäßer Bildsprache sein.
Leica Galerie
In der Leica Galerie Stuttgart stellt Franziska Stünkel vom 25. Januar – 23. März 2024
Bilder ihres Langzeitprojekts COEXIST aus. Seit dreizehn Jahren fotografiert Franziska Stünkel natürliche Reflexionen auf Schaufensterglas während sie mit ihrer Leica Kamera durch Asien, Afrika, Europa, Amerika und Australien reist. Die Ausstellung zeigt die jüngsten Fotografien sowie einige inhaltliche Rückgriffe, da Stünkel in COEXIST – PART 6, dem neusten Teil ihrer Serie, zum ersten Mal an Orte vorheriger Aufnahmen zurückkehrt.
Ein weiteres Highlight im Programm der Leica Galerien weltweit sind im Juli in der Galerie Salzburg und im November in der Galerie Düsseldorf Ausstellungen mit Arbeiten von Donata Wenders unter dem Titel „Reading Time“. Donata Wenders wurde 1965 in Berlin geboren. Sie studierte Film- und Theaterwissenschaften in Berlin und Stuttgart und begann ihre künstlerische Laufbahn als Kamerafrau für Spiel- und Dokumentarfilme.
Seit 1995 arbeitet sie – hauptsächlich analog – als freischaffende Fotografin. Ihre Bilder zeichnen sich durch eine klassische, meist schwarz-weiße Bildsprache aus. Mit der digitalen Transformation der Fotografie entwickelt Donata Wenders seit 2015 audiovisuelle Kurzfilminstallationen. Diese Verschmelzung von Fotografie und Bewegtbild führte sie zu ihren Wurzeln zurück und markierte zugleich eine Weiterentwicklung des Genres. Seit 1995 ist sie auch als Set-Fotografin für die Filme ihres Mannes Wim Wenders tätig. In Düsseldorf und Salzburg wird sie Werke ausstellen, die unter anderem bei den Dreharbeiten des Films „Perfect Days“ in Japan entstanden sind.
https://leica-camera.com/de-DE/photography/leica-galleries/overview
Foto: Im Sueden der USA.1954 © Werner-Bischof-Estate