Der britische Dokumentarfotograf Martin Parr kommt mit seiner Ausstellung PARRATHON ins IPFO Haus der Fotografie* nach Olten (Schweiz). Ab 22. Juni werden über 200 Fotografien gezeigt, die in 14 Kategorien aufgeteilt sind. Daneben sind rund 220 ungerahmte Drucke sowie 5 Liegestühle Teil der Ausstellung.
Ein weiteres Highlight: Im Jahr 2003 wurde Parr von der NZZ für eine Fotoserie in Olten beauftragt. Die daraus entstandenen Bilder sind ebenfalls in einem extra Ausstellungsraum zu sehen.
Martin Parr gehört seit Jahrzehnten zu den bekanntesten und einflussreichsten Dokumentarfotografen der Welt. Seine Arbeiten bestechen durch einen hohen Wiedererkennungswert und befassen sich meist mit gesellschaftlich relevanten Themen, darunter mit dem globalen Konsumismus, dem Massentourismus sowie dem Luxusleben der Superreichen, um nur einige zu nennen. Seine Bilder zeichnen sich durch satte Farben aus und beleuchten die Themen auf humorvolle, aber auch provokante Art und Weise. Der 71-Jährige zeigt alltägliche Klischees, hält geschmackliche Entgleisungen fest und zeigt das Hässliche, das normalerweise als Motiv vermieden wird. „Wenn die Leute beim Betrachten meiner Bilder gleichzeitig weinen und lachen, dann ist das genau die Reaktion, die die Bilder auch bei mir hervorrufen. Die Dinge sind weder grundsätzlich gut noch schlecht. Ich bin immer daran interessiert, beide Extreme darzustellen“, sagte er einmal über seine Arbeiten.
Ein weiterer Schwerpunkt seiner Tätigkeiten ist seine Sammelleidenschft, hauptsächlich von Fotobüchern. „Genau diese obsessive Leidenschaft ist es, die Martin Parr für mich sowohl als Mensch als auch als Fotograf auszeichnet. Er sammelt alles Mögliche, am bekanntesten sind seine Fotobuchsammlung sowie seine Sammlung Postkarten und Objekten die in der Ausstellung ParrWorld zu sehen waren.
Auch in seiner Fotografie geht Martin wie ein Sammler vor. In jeder seiner Serien legt er sozusagen eine fotografische Sammlung von Beweismaterial vor“, sagt Andres Holzherr, Global Cultural Director von Magnum Photos.
Im IPFO Haus der Fotografie werden 14 Serien von Parrs Arbeiten gezeigt, die sich allesamt eben diesen Themen widmen. Zu den Kategorien gehören u.a. „Common Sense“, „Death By Selfie“, „Bored Couples“ oder „Luxury“.
Der britische Dokumentarfotograf wurde 1952 in Epsom, UK geboren. Er mache sich früh einen Namen in der internationalen Szene und sorgte mit seinen Fotobüchern, von denen er bis heute über 100 veröffentlicht hat, immer wieder für Gesprächsstoff. Seit 1994 ist er Mitglied der Agentur Magnum Photos, deren Präsident er von 2013 bis 2017 war.
*IPFO Haus der Fotografie, Kirchgasse 10, 4600 Olten, Öffnungszeiten: Mittwoch 11.00 – 18.00 Uhr, Donnerstag und Freitag 14.00 – 18.00 Uhr, Samstag und Sonntag 11.00 – 17.00 Uhr