Zwischen dem Jahr 849 und der Gegenwart gab es 22 Hauptstädte und 39 Wechsel der Regierungssitze in Myanmar. Vast Land ist eine fotografische Studie der letzten drei Hauptstädte des Landes.
Mandalay (1857–1885), Yangon (1885–2005) und Naypyitaw (seit 2005) haben gemeinsam, dass sie auf dem Reißbrett geplant wurden und von Machtanspruch und Selbstverständnis derjenigen, die sie errichteten gekennzeichnet sind. Anhand dieser drei Städte erzählt Bellwinkel, Jahrgang 1959, von einem Land, in dem sich seit der kolonialen Unterdrückung bis zum Ausnahmezustand der Gegenwart eine Tragödie an die nächste reiht. Weltkrieg, Bürgerkrieg, Naturkatastrophen, Militärdiktatur, ethnische Konflikte und Vertreibung haben sich eingebrannt in die Stadtbilder der Kapitalen. Im Gegensatz zur Dramatik und Dichte der Ereignisse sind Bellwinkels Bilder nüchterne und präzise Fotografien, mit denen er den Charakter und die verschiedenen Zeitschichten der drei Städte freilegt. Wolfgang Bellwinkel lehrt an Hochschulen in Deutschland und dem asiatischen Raum, wo er neben Berlin auch lebt und arbeitet.
Hartmann Books, 144 Seiten, 56 Abb. in Farbe, Deutsch / Englisch, Broschur, 32 Euro, ISBN 978-3-96070-092-0
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