Wer sich als Fotograf neu orientieren oder seine Selbstständigkeit auf eine stabile Basis stellen will, Fördergelder sucht oder ein Buch plant, kann sich Unterstützung von professionellen Beratern und Coaches holen. Wir haben fünf von ihnen nach ihren speziellen Angeboten und ihren Erfahrungen gefragt.
1. Was bieten Sie an und wer kommt zu Ihnen?
2. Wie lange dauert ein durchschnittliches Coaching und was kostet es?
3. Was ist das am häufigsten genannte Problem Ihrer Kunden?
4. Und welches Problem haben die meisten Fotografen Ihrer Meinung nach tatsächlich?
Alexa Becker, Photography Coach & Publishing Consultant, alexabecker.de
1.
Meine Leistungen sind recht vielseitig. Je nachdem, an welchem Punkt der Fotograf oder die Fotografin gerade in ihrer Laufbahn steht, kann es wichtig sein erst einmal zu evaluieren, wie sich die Person im professionellen Umfeld positionieren will. Davon hängen zahlreiche weitere Entscheidungen ab, die man vorher besser bedenken sollte. Das Editieren von Serien und die intensive Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Thema gehören ebenfalls zu meinen Leistungen. Aus meinem beruflichen Werdegang ergibt sich konsequenter Weise auch, den Fotografen vom Projekt zum Buch hinzuführen. Da ich die Verlagsszene gut kenne, kann ich die Person gegebenenfalls international vernetzen, bzw. auf das übliche Prozedere vorbereiten, das zur Publikation eines Buches dazu gehört. Zu mir kommen Fotografen in jeglichem Stadium ihrer Karriere: Oft natürlich diejenigen, die sich noch in die Gegebenheiten der Fotografieszene einfinden müssen, unabhängig davon, ob sie ein abgeschlossenes Fotografiestudium hinter sich haben oder aus einer anderen Disziplin kommen.
2.
Das ist fast unmöglich zu beantworten, da es eine sehr individuelle Angelegenheit ist. Manchmal ist eine Stunde Beratung schon genug, um den richtigen Impuls zu geben, ein anderes Mal, wie etwa beim Editieren einer Arbeit, sind von vornherein mehrere Stunden anzusetzen. Prinzipiell kann man 100 Euro als Stundensatz veranschlagen.
3.
Selbst erfahrene Fotografen benötigen oftmals einen Blick von außen, um eine Serie bestmöglich zu editieren. Andere, die die Fotografie als zweite Karriere betreiben, benötigen mehr Beratung um zu verstehen, wie die Fotografieszene „funktioniert“ und wie man sich ein Netzwerk erarbeitet, das den Quereinsteigern naturgemäß erst einmal fehlt.
4.
Ich denke „Sichtbarkeit“ ist ein schwieriges Thema. Es gibt sehr viele Fotografen und auch entsprechend viele Publikationen, aber auch Ausstellungen, etc. auf dem Markt. Sich hier einen Namen aufzubauen und in der Masse aufzufallen ist keine leichte Aufgabe, bzw. verlangt einen langen Atem und auch professionelle Begleitung.
Silke Güldner, Coaching und Consulting für Fotografen, silkegueldner.de
1.
Meine Auftraggeber sind Unternehmerinnen und Unternehmer in der Kreativwirtschaft, überwiegend Soloselbstständige wie Fotografinnen und Fotografen, aber auch Studios, Kollektive und andere Teams, die eine persönliche und auf sie zugeschnittene Beratung wollen. Manche Projekte beginnen bereits während der Gründung. Das ist eine spannende Phase, in der die Positionierung und die Zielrichtung im Markt sorgfältig geplant wird. Die Mehrheit meiner Auftraggeber sind allerdings Fotografinnen und Fotografen, die bereits seit einigen Jahren selbstständig sind. Da geht es eher um Themen der Existenzfestigung, wie beispielsweise neue Kunden, eine andere Preisstruktur, weitergehende Professionalisierung auf vielen Ebenen der Selbständigkeit. Generell berate ich zu vielen Themen, mit denen sich Kreative beschäftigen: Portfolio erstellen, neue Website konzipieren, editieren von Projekten und Bildern für Akquisevorhaben oder künstlerische Projekte, Marketing- und Akquisition von Wunschkunden, Maßnahmen für die Sichtbarkeit und zur Präsentation des eigenen Portfolios, bis zur Preisgestaltung und der Steuerung von Kommunikationsphasen mit Kunden in Vertriebs- oder Verhandlungssituationen. Manche meiner Kunden sind namhafte Fotografen, die eine Sparringspartnerin für ihre persönliche Entwicklung in der Berufsfotografie wünschen und ausloten wollen, welche Entwicklungsperspektiven oder Geschäftsmodelle sinnvoll sind. Neben den klassischen Beratungsthemen begleite ich die Themenumsetzung und stehe als Coach auch für persönliche Anliegen zur Verfügung, die das Berufsleben so mit sich bringt – besonders nach einer für viele schwierigen Zeit wie der Pandemie. An der Schnittstelle zu Themen, die ich nicht selbst übernehme, arbeite ich mit einem Team an Netzwerkpartnern, die Aufgaben im Bereich Design, Text oder Suchmaschinenoptimierung und Programmierung übernehmen können.
2.
Das ist unterschiedlich und Situations- und Typdedingt. Ein Coaching bei mir beginnt mit einem Impulsgespräch, danach wird ein sinnvoller inhaltlicher Fortgang und Umfang geplant. Für einige Fotografen hält das Impulsgespräch schon so viele Informationen und Feedback bereit, dass sie damit erst mal gut arbeiten können. Sie melden sich nach einigen Monaten für die nächsten Themen. Manche begleite ich schon seit über zehn Jahren in ihrer Entwicklung und ihren Entscheidungen. Da ich viele geförderte Beratungsprojekte mache, umfasst der Beratungsprozess ca. 15 bis 25 Stunden, der sich über einen Zeitraum von bis zu einem Jahr erstreckt. Meine Honorare sind sehr transparent auf meiner Website.
3.
Oft ist es die fehlende Akquise und der Wunsch nach neuen und besseren Kunden und Aufträgen. Für manchen bedeuten bessere Kunden Kunden, die besser bezahlen und damit auch die wirtschaftliche Situation der Fotografin oder des Fotografen verbessern. Für die anderen sind es inhaltlich anspruchsvollere Jobs und kreative Herausforderungen, die sie sich wünschen. Zum Beispiel mal mit dem Portfolio zu einer Werbeagentur gehen und für eine tolle Kampagne angefragt zu werden. Oder ein freies Projekt erfolgreich vermarkten oder ausstellen. Eigentlich alle würden sich darüber freuen, wenn sie öfter und regelmäßig Jobs machen könnten und damit mehr von dem tun können, was sie am meisten lieben.
4.
An der Kommunikation hapert es bei vielen. Manche trauen sich nicht regelmäßig und deutlich mit ihren Kunden oder Wunschkunden im Gespräch zu sein. Einige vermeiden das Telefonieren wo sie können. Alle Anfrage-, Klärungs-, Akquise- oder Auftragsprozesse wären unterm Strich leichter und erfolgreicher, wenn Fotografinnen und Fotografen die direkte Kommunikation mit ihren Geschäftspartnern mutiger und persönlicher gestalten würden. Kontakt halten, neue Projekte oder das Portfolio vorstellen, Nachfragen, Hallo sagen, Austausch beim Kaffee oder nach dem Job Feedback einholen oder Empfehlungen generieren, usw.. Diejenigen, die das gut können, sind erfolgreicher.
Martina Mettner, Photoconsulting, martina-mettner.de
1.
Meine Beratung richtet sich an Fotografinnen und Fotografen, die schon länger selbstständig sind und unzufrieden mit ihrer Situation – monetär und/oder hinsichtlich der Selbstverwirklichung. In einem mehrstündigen Gespräch finden wir uneingelöste Ideale und ungenutzte Potenziale und besprechen eine prospektive Strategie. Da man selbst gedanklich stets im eigenen System stecken bleibt, kann so eine fachlich qualifizierte, emotional unabhängige Sicht von außen die Wahrnehmung der eigenen Möglichkeiten sehr befördern. Mir geht es dabei immer um eine individuelle Lösung, basierend auf der jeweiligen Lebens- und Berufsgeschichte, ausgerichtet auf die jeweiligen Wunschvorstellungen.
Vor mehr als 20 Jahren bot ich erstmals im deutschsprachigen Raum Photoconsulting an. Fotografen fragten mich immer wieder um Rat und so entschloss ich mich, dies auf der Basis meiner fotobezogenen Berufstätigkeit wie hermeneutischen Ausbildung zu professionalisieren. Damals stand noch die Zusammenstellung von Portfolios im Vordergrund, die das Können beziehungsweise die künstlerische Ausdrucksfähigkeit des Klienten repräsentieren. Die meisten benötigten zudem eine konkrete Anleitung, wie sie sich darstellen und mit Auftraggebern kommunizieren sollten. Daher verfasste ich das Buch „Erfolg als Fotograf – Wie man sein Können optimal präsentiert“. Nachdem die 3. Auflage von 2015 ausverkauft war, fand ich das Medium Buch zu statisch für die raschen Veränderungen in der Branche und erarbeitete als Erweiterung und Vertiefung einen Onlinekurs für kommerziell arbeitende Fotografen. Heute liegt mein Fokus auf den Webpräsenzen der Klienten. Ich berate oder übernehme gelegentlich die komplette Umsetzung mit Konzeption, Layout und Text, damit die Website für sie spricht und arbeitet. Die Fotografen denken bei ihrer Website nämlich primär an Kollegen, aber die vergeben keine Jobs.
2.
Fotografinnen und Fotografen werden auf Facebook adressiert und aus Callcentern angerufen, um sie mit dem Versprechen auf gigantische Einnahmen dafür zu werben, hochpreisige Coaching-Verträge abzuschließen. In diesem Kontext will ich nicht konkurrieren. Mir geht es um die Fotografie, darum, Talent zur Geltung zu bringen und dabei zu unterstützen, mit Fotografie den Lebensunterhalt zu verdienen. Bei meinem Erfolg-als-Fotograf-Onlinekurs zahlt man keine Werbung mit. Entsprechend biete ich diesen nur noch über meinen Newsletter oder Organisationen an. Er dauert sechs Wochen. In eine zweieinhalbstündige Strategieberatung per Zoom investiert man 590 Euro netto. Kurze Kennenlerngespräche vorab sind natürlich kostenlos.
3.
Selten haben sie ein spezifisches Problem, meist sind sie einfach frustriert. Sie sehen nur die negativen Veränderungen (weniger Aufträge, geringere Honorare, Inkompetenz der Kunden), nicht ihr Potenzial oder die ihnen offenstehenden Möglichkeiten.
4.
Fotografen klammern hinsichtlich ihrer Selbstwahrnehmung und -darstellung an der Technik und am Handwerk. Das ist schon lange fatal. Die rasche Entwicklung der Bildgenerierung durch künstliche Intelligenz wird das jetzt drastisch verdeutlichen. Wer kann, sollte seine spezifische Kompetenz in der Visualisierung von Kundenansprüchen vermitteln und somit vermarkten statt die eigene Anwesenheit mit Equipment abzurechnen!
Kristin Kramer Dittrich, Art Educator und Fotografie-Spezialistin, shift-school.com
1.
Ich biete Fotografie-Einzelunterricht an. Dafür habe ich ein eigenes Mentoring-Programm entwickelt. Hinzu kommen meine Fotografie-Bildungsreisen nach Paris, New York, Prag und Wien, wo es darum geht, die Kunstszene für Fotografie und ihren Kunstmarkt kennenzulernen.
Jeder Mensch besitzt Begabungen, die oft erst durch eine andere kompetente Person ans Licht gelangen und gefördert werden können. Hier ist es meine Aufgabe, die Erfahrungen des Teilnehmers gemeinsam mit ihm in innovative, anspruchsvolle fotografische Projekte zu übersetzen, die so noch keiner umgesetzt hat.
Im nächsten Schritt lernen Teilnehmer bei mir die Kunst des Erzählens durch Bilder in einer Ausstellung oder in einem Fotobuch. Dieser Bereich ist so wichtig wie das Erschaffen von Bildern selbst und wird im Mentoring intensiv geübt, weil ansonsten bei Ausstellungen und Büchern oft Bild-Material-Sammlungen und ohne jede Relevanz entstehen. Ich habe zahlreiche kuratorische Techniken entwickelt, die einen wie ein Filmregisseur oder Theater-Dramaturg mit Bildern arbeiten lassen. Es kommen Einsteiger wie Fortgeschrittene zu mir, die ihr Wissen im innovativen, kuratorischen Arbeiten mit Fotografie erweitern und ausbauen möchten.
Zudem habe ich mein Mentoringprogramm um einen wichtigen Aspekt erweitert: Durch die Zusammenstellung von thematisch fokussierten Portfolios und einer stringenten Kommunikation an eine gemeinsam definierte Zielgruppe habe ich eine Methode entwickelt, die es Fotografen auf eine entspannte Art und Weise ermöglicht, die Bilder ihrer persönlichen Projekte auch gewinnbringend zu verkaufen.
Wer kommt zu mir? Ich sage gern: Jeder, der seine Wahrnehmung weiter schulen und ausweiten möchte. Ich erarbeite mit meinen Teilnehmern hauptsächlich die Aspekte von inhaltlich, komplexer Fotografie: Was hat das Bild mit meinen Erfahrungen und meiner Biografie zu tun? Wie ethisch ist ein Bild? Besitzt es eine philosophische Relevanz? In welchen Punkten berührt ein Bild Zeitgeist und Kultur unserer Gesellschaft? Wie baut man sein Portfolio neu auf? Wie entwickelt man es weiter? Unter welchen Themen lassen sich Fotografien spannend sammeln? Wie vermarkte ich mich und meine Bilder smart? Wie gelangen (meine) Bilder in die Öffentlichkeit und in den Kunstmarkt?
2.
Das Mentoring-Programm umfasst zwölf Termine über Zoom oder vor Ort in Dresden oder Wien, die man in zwölf aufeinanderfolgenden Tagen, drei Monaten oder innerhalb eines Jahres, je nach persönlichem Zeitkontingent, absolvieren kann. Manchmal kommen Menschen vom anderen Ende in Deutschland oder vom anderen Ende der Welt zu mir und haben nur zehn Tage Zeit. Es ist auch für mich überwältigend, dass wir kürzlich mit einer Fotografin aus Chile und einem Lehrer aus Köln das Mentoring-Programm in zehn Tagen absolviert haben. Auch das ist möglich.
Ich habe das Mentoring-Programm als vertiefendes Kompaktstudium entwickelt. Es kann in deutscher, englischer und französischer Sprache stattfinden. Die Kosten für zwölf Einzeltermine zu je 90 Minuten liegen bei 1.520 Euro. Eine Einzelberatung liegt zwischen 130 Euro pro Stunde und 850 Euro für eine Wochenend-Pauschale von Freitag bis Sonntag. Die Bildungsreisen nach Paris und New York liegen bei 600 bzw 900 Euro.
3.
Vor allem ist es der Wunsch nach neuen Impulsen für die eigene fotografische Arbeit und der Wunsch nach mehr Sichtbarkeit. Aber oft gibt es auch den Wunsch, gemeinsam ein neues Fotografiethema zu entwickeln und festzulegen.
4.
Es ist wie in jedem Bereich: Wenn man aus dem Bauch heraus arbeitet, sammelt man Erfahrungen, aber alles dauert wahnsinnig lange. Ich unterstütze die Teilnehmer meines Mentoring-Programms dabei, ihre Fotografie auf den Punkt zu bringen, gebe ihnen neue Werkzeuge und Methoden in Sachen Auswahl, Präsentation und Vermarktung an die Hand, helfe ihnen, ihre Entscheidungsfähigkeit zu schulen und ihnen Mut für alle weiteren Professionalisierungsschritte zuzusprechen. Ich freue mich über jeden Erfolg mit ihnen und leide mit jedem Misserfolg. Die Zuwendung zur fotografischen Arbeit endet ja nicht mit dem Mentoring. Ich begleite jeden, solange er mit Fotografie zu tun hat, ein Leben lang weiter.
Betty Fink, Fotografische Projekte, bettyfink.de
1.
Ich biete Coaching und Prozess-Begleitung für Fotografinnen und Fotografen, die angewandt für den Magazinmarkt und im Corporate-Bereich arbeiten. Viele entwickeln und realisieren zusätzlich freie Projekten, durch Fördergelder finanziert, die dann in Magazinen, Büchern und Ausstellungen gezeigt werden. Die meisten sind gut etabliert und wünschen sich in ihren Bereichen Weiterentwicklung, also Begleitung bei allen wichtigen Schritten.
2.
Das Coaching startet mit vier Termine je 120 Minuten, zuzüglich Edit und Zwischenkommunikation in einem Zeitraum von 2-3 Monaten.
Wir entwickeln eine Vision / Intention, besprechen den Weg und unsere gemeinsamen Schritte dorthin. Vorbereitend setze ich mich mit der fotografischen Arbeit und dem Editieren auseinander.
Eine weitere Zusammenarbeit wird individuell besprochen. Viele sind schon Jahre bei mir, sowohl im Einzelcoaching als auch in Gruppen. Das Start-Paket kostet 800 bis 1000 Euro, die weitere Zusammenarbeit individuell nach Absprache. Die Stiftung Kulturwerk / VG Bild-Kunst fördert Coaching und Weiterbildung.
3.
Ich nenne es nicht Probleme sondern Themen. Die meisten möchten Hilfe bei der Website, ihrem Portfolio und ihrer Akquise-Strategie, der Entwicklung einer optimalen Arbeitsstruktur und benötigen Motivation und Inspiration. Die fotografische Weiterentwicklung im Bereich Porträt, Themen wie Honorare und Nutzungsrechte und das Erstellen von Angeboten sowie der Aufbau eines stabilen Kundenstammes gehören genauso dazu wie das Editieren und Kuratieren der eigenen Arbeit für die Website und Portfolio, für eine Ausstellung oder ein Buch. Zudem benötigen viele Unterstützung bei der Betreuung von freien Projekten und der Antragstellung zu Stipendien und Fördergeldern sowie der Finanzierungsplanung. Manchen fällt es schwer alleine eine Vision zu entwickeln und die nötigen Schritte dorthin zu gehen. Und die meisten meiner Langzeit-Fotografinnen und Fotografen wollen auch schlichtweg nicht mehr alleine arbeiten.
4.
Der Markt und die Möglichkeiten, sich darin zurechtzufinden, sind komplexer geworden.
Viele möchten einfach eine Experten-Begleitung, da sie sich abseits ihrer Fotografie ungern alleine mit Struktur, Akquise, Außendarstellung, etc auseinandersetzen. Es ist sehr motivierend zusammen einen Weg zu entwickeln und diesen dann gemeinsam zu gehen.
Jenny Engler-Petzold, Fördermittelmanagement, jenny-petzold.org
1.
Ich biete Beratung, Workshops und Begleitung rund um die Beantragung, Durchführung und Abrechnung von Fördermittel an. Mein Fokus liegt dabei auf der strukturellen Aufstellung der Projekte, der Finanzaufstellung und -abrechnung. Inhaltlich bin ich überwiegend in der Kultur- und Kreativwirtschaft aktiv. Ich arbeite aber auch viel mit Organisationen und Menschen aus dem Bereich Entwicklungspolitik/globale Gerechtigkeit zusammen und generell mit allen, die die Welt besser machen wollen. Das ist mein persönliches Anliegen.
2.
Das ist sehr unterschiedlich und kann komplett individuell festgelegt werden. Wenn es keinerlei Vorwissen zu dem Thema gibt, empfehle ich allen erst einmal einen halbtägigen Einstiegsworkshop für 129 Euro zum Thema zu besuchen. Hier bekommt jeder neben dem ersten Wissen, ein Gefühl dafür, wieviel Zeit und Ressourcen in die Beantragung, Durchführung und Abrechnung geförderter Projekte gehen und welche Aufgaben, z.B. an mich delegiert werden können.
Wer dieses Wissen hat, kommt in der Regel mit klaren Vorstellungen zu mir. In der Regel dauern die meisten Beratungen zwischen 3-8 Stunden, bei sehr konkreten Anliegen können Fragen aber auch bereits in einer einzelnen Beratungsstunde geklärt werden. Die Beratungskosten orientieren sich am Status der Person/Organisation (Freelancer/Unternehmen/Gemeinnützigkeit etc.) und an der Komplexität des Vorhabens und fangen bei 70 Euro pro Stunde an.
Mit falschen Erwartungen in die Beratung/das Coaching zu gehen, kann am Ende sehr frustrierend sein. Deshalb biete ich allen Beratungsinteressierten eine kostenfreie 20-minütige Erstberatung, um uns und das Vorhaben kennenzulernen und alle wichtigen Eckpunkte zu erfahren.
3.
Es gibt leider nicht das eine große Problem vor dem alle stehen. Fördermittel zu akquirieren und zu verwalten ist ein komplexer Vorgang zwischen Recherche, guten Antragstexten, Finanzverständnis, Planung, bürokratischen Vorgängen und Verwaltungssprache. Sich darin zu bewegen kann jeder erlernen. Ich sehe meine Aufgabe darin, meinen Kunden dafür eine Struktur zu geben und – je nachdem an welcher Stelle sie sich befinden – sie zu befähigen, sich selbständig in der Fördermittelwelt bewegen zu können.
4.
Fotografinnen und Fotografen haben meiner Meinung nach häufig zwei Probleme:
a) Es fällt vielen schwer, ihre Arbeit strukturell aufzustellen und z.B. klare Zeitpläne und Abläufe zu definieren. Das ist vielfach verständlich, da in vielen fotografischen Projekten wirklich schlecht geplant werden kann. Diese Strukturen sind dennoch für die Beantragung und Abrechnung von Fördermitteln notwendig und hilfreich. Es ist jedoch noch wichtiger, um reale Ausgaben und mögliche Einnahmen planen zu können.
b) Damit sind wir auch bei dem zweiten, meines Erachtens, schwerwiegenderem Problem: Fotografinnen und Fotografen müssen häufig noch besser lernen ihre eigenen Arbeitsleistungen als solche zu sehen und als Kosten in eine Finanzaufstellung einzukalkulieren. Lasst mich eines sagen: „ Ihr verkauft euch häufig unter Wert, wenn es um eure geförderte Projekte geht!“ Viele belassen es dabei ihre fotografische Arbeit einzurechnen. Als zumeist Freelancer vergessen sie gern, dass sie auch Projektkoordinator, Social Media-Manager und vieles mehr sind.
Foto oben: Petra Gerwers