Kurz vor Weihnachten, am 21. Dezember, eröffnet im Kunstfoyer der Versicherungskammer Kulturstiftung in München eine umfangreiche Gedächtnisausstellung der großen, in Graz geborenen Fotografin Inge
Morath, die 2023 ihren 100. Geburtstag feiern würde.
Inge Morath war die erste Frau, die in die legendäre Agentur Magnum Photos aufgenommen wurde und ist eine der bedeutendsten Bildjournalistinnen, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem deutschen Sprachraum hervorgegangen sind.
Die Retrospektive Inge Morath. Homage beleuchtet alle Aspekte ihres Schaffens und zeigt fast 200 Bilder aus Reisereportagen aus aller Welt, Street Photography, Künstlerportraits und Set-Fotografie. Durch ihre Ehe mit Arthur Miller war sie eng mit der Literatur-, Film- und Kunstszene verbunden.
Inge Morath wurde am 27. Mai 1923 in Graz, Österreich, geboren. Ihr ganzes Leben lang blieb Morath eine Tagebuch- und Briefeschreiberin und bewahrte sich eine doppelte Begabung für Wort und Bild, die sie
unter ihren Kollegen außergewöhnlich machte.
Morath reiste ausgiebig durch Europa, den Nahen Osten, Afrika, die Vereinigten Staaten und Südamerika. Sie unternahm auch mehrere Reisen nach China und in die UdSSR. Sie arbeitete als Standfotografin an zahlreichen Filmsets, darunter The Misfits, wo sie ihren zweiten Ehemann, den Dramatiker Arthur Miller kennen lernte. Morath war Mitverlegerin mehrerer seiner Werke, die auf ihren gemeinsamen Reisen basieren. Inge Morath starb in New York City am 30. Januar 2002 im Alter von 78 Jahren.
Begleitend zu dieser Retrospektive erscheint ein Buch bei Schirmer/Mosel, herausgegeben von herausgegeben von Isabel Siben und Anna-Patricia Kahn mit einem Text von Inge Morath sowie einem
Vorwort ihrer Tochter Rebecca Miller.
„Keine Worte können Inge Moraths komplexe, rätselhafte Persönlichkeit entschlüsseln. Doch wir haben ihre Fotografien, die von ihrer Empathie, ihrem fehlenden Narzissmus, ihrer Neugier auf andere Menschen und Kulturen und ihrer tiefe Hoffnung künden, dass die Kunst eine Licht gegen die dunkleren Elemente der menschlichen Natur sein kann“, so Rebecca Müller. Kuratiert wurde die Ausstellung von Isabel Siben, Direktorin des Kunstfoyers, und Anna-Patricia Kahn von CLAIRbyKahn. Sowohl die Publikation als auch die Ausstellung wurden durch die Zusammenarbeit mit Sana Manzoor vom Inge Morath Estate ermöglicht.
*Kunstfoyer, Maximilianstr. 53, 80530 München