Für seine kommende Ausstellung vom 25. November bis 26. Februar im PHOXXI, dem temporären Quartier des Hauses der Photographie der Deichtorhallen Hamburg, wird Paul Mpagi Sepuya erstmalig neue Arbeiten aus seiner fortlaufenden Serie „Daylight Studio, Dark Room Studio“ präsentieren.
Sepuya (*1982 in San Bernardino, Kalifornien) ist ein Fotokünstler, dessen Projekte Geschichten und Möglichkeitsräume des Porträts, queere und homoerotische Netzwerke der Produktion und Kollaboration sowie das materielle und konzeptuelle Potenzial von „Blackness“ im Herzen des Mediums miteinander verweben. Mit Hilfe von Collagentechniken, Schichtungsverfahren, Fragmentierungen und Spiegelungen untersucht Sepuya die Komplexität der fotografischen Produktion. Hierbei wird die Beziehung zwischen Künstler und Porträtiertem neu verhandelt und in das Zentrum des Kunstschaffens gerückt.
Von den frühen, in seinem Schlafzimmer entstandenen Fotografien, bis zu den jüngsten, im Studio des Fotografen produzierten Serien, hinterfragt Sepuya die Essenz des Atelierraums und erweitert die Definition dessen, was dieser Raum gewesen ist und was er sein könnte. Konzeptionelle und ästhetische Mittel der Studiofotografie des 19. Jahrhunderts werden neu erfunden, um zeitgenössische Fragen des Porträts zu beleuchten.
Sepuya absolvierte 2004 seinen BFA-Abschluss an der New York University’s Tisch School of the Arts, und 2016 seinen MFA-Abschluss an der UCLA. Er ist Associate Professor für Visual Arts an der University of California, San Diego.
Außerdem wird die neueste Arbeit der französischen Künstlerin Alix Marie „Styx“ auf der Empore des PHOXXI vorgestellt. Die Künstlerin (*1989 in Bobigny, Frankreich) arbeitet in den Medien Fotografie, Skulptur und Installation.
Mit ihrer Installation untersucht sie anhand des Styx-Mythos die Überschneidung zwischen dem Körper und seiner Darstellung und experimentiert mit den erweiterten Möglichkeiten der Fotografie.
In der griechischen Mythologie ist Styx eine Ozeanide, eine Gottheit und ein Fluss, der die Grenze zwischen der Erde und dem Jenseits bildet. Sie ist die Tochter der Dunkelheit und der Nacht und die Mutter der Stärke und des Sieges. In dieser Ausstellung tritt die Gottheit in zwei Formen auf: Zum einen als immersive Labyrinth-Installation, die die Hohlräume des Körpers und die zweideutige Dualität von innerem und äußerem Raum und schützenden Umgebungen erforscht.
In den anderen Räumen nimmt die Gottheit eine menschliche Gestalt an. In der Dunkelheit erscheint die Göttin in der Mitte des Raumes, kniend, nackt und den Blick kühn auf den Betrachter gerichtet. Verkörpert von Maries langjähriger Mitarbeiterin, der Performerin und Autorin Nina Boukhrief, umgibt die Stimme der Göttin den Raum und reflektiert über Tod, Licht und Leben.
Beeinflusst durch den Kontext einer Pandemie reflektiert Marie über Verlust und den Mangel an Bewegung. Letztendlich erkundet „Styx“ die Zerbrechlichkeit des Körpers und der heutigen Welt. Die Arbeit wurde ursprünglich von Photoworks und der Ballarat International Foto Biennale 2021 entwickelt.