Auf der Kreativkonferenz Adobe MAX hat Adobe eine neue Partnerschaft zwischen der Content Authenticity Initiative (CAI) und den Kameraherstellern Leica und Nikon bekannt gegeben. Im Rahmen der Kooperation soll die Provenienz-Technologie der CAI in Leicas Messsucher M11 und Nikons spiegellose Kamera Nikon Z 9 integriert werden.
Fotografen können dank CAI Informationen lückenlos von der Aufnahme bis zur fertigen Bearbeitung nachweisen, etwa wann, wie und wo ein Bild aufgenommen wurde. Ziel ist, das Vertrauen in digitale Inhalte zu stärken und die Verbreitung von Fake News einzudämmen.
„Leica und Nikon gehören zu den weltweit führenden Kameraherstellern“, so Dana Rao, Chief Trust Officer und General Counsel bei Adobe. „Durch die Kooperation mit der CAI geben Leica und Nikon ihren Kunden die Technologie an die Hand, um ihre Aufnahmen mit einem Herkunftsnachweis zu versehen und so eine Authentizitätskette von der Kamera bis zur Cloud zu schaffen. Wir freuen uns sehr, dass Leica und Nikon die CAI unterstützen, das Vertrauen in digitale Inhalte zu stärken.“
Die Content Authenticity Initiative ist eine von Adobe geleitete Initiative mit mehr als 800 Partnern. Ziel ist, das Vertrauen in digitale Inhalte durch Provenienz, also die Bereitstellung von Herkunftsdaten eines digitalen Mediums, zu stärken. Der in Zusammenarbeit mit der CAI entwickelte Standard der „Coalition for Content Provenance and Authenticity“ (C2PA) wird im Rahmen der Kooperation erstmals in Kameras implementiert. Durch die Partnerschaften und die breite Verfügbarkeit der sie unterstützenden kostenlosen CAI-Open-Source-Tools soll der CAI-Standard etabliert werden.
Leica ist bereits Mitglieder der CAI. Das Leica Innovations- und Entwicklungsteam hat dafür den C2PA-Standard in einer Leica M11 Messsucherkamera implementiert. Jedes Bild wird so mit einer fälschungssicheren Signatur versehen, die wesentliche Informationen wie Kameramodell, Hersteller und Bildinhalt dokumentiert. Damit soll der lückenlose Nachweis von der Aufnahme bis zur Fertigstellung gewährleistet werden. Die ersten verfügbaren Leica Kameras mit C2PA-Standard werden voraussichtlich im Jahr 2023 ausgeliefert.
„Viele der bekanntesten Momente der Weltgeschichte wurden von Leica-Kameras festgehalten. Die digitale Fotografie erschwert es jedoch deutlich, die Authentizität visueller Inhalte zu bestimmen“, so Dr. Andreas Kaufmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Leica Camera AG. „Mit der Integration der C2PA-Technologie wollen wir dazu beitragen, das Vertrauen in digitale Inhalte zu stärken.“
Nikon ist der CAI und C2PA als erster Kamerahersteller beigetreten. Die Nikon Z 9 wird dafür mit der den C2PA-Standards entsprechenden Provenienz-Technologie ausgestattet, zudem nutzt Nikon das Open-Source- Toolkit der CAI für die Implementierung der Provenienz-Funktion. Nikon plant, auch ein kommendes Kameramodell mit der Provenienz-Technologie auszustatten.
„Wir sind überzeugt, dass Fake News, Plagiate und die unautorisierte Nutzung von Bildern eine drängende Herausforderung für Fotograf*innen, Unternehmen, aber auch für unsere Gesellschaft sind“, so Keiji Oishi, Abteilungsleiter der Imaging Business Unit, UX Planning Department bei Nikon. „Als Unternehmen, das in der Imaging-Branche tätig ist, wollen wir dazu beitragen, unserer beruflichen und gesellschaftlichen Verantwortung in dieser Frage gerecht zu werden.“
https://contentauthenticity.org/