Über mehr als vier Jahrzehnte schuf Sibylle Bergemann (1941–2010) ein außergewöhnliches fotografisches Werk aus Stadt-, Mode- und Porträtaufnahmen, dessen Highlights in diesem Band versammelt sind.
Schon mit 15 Jahren möchte Sibylle Bergemann Fotografin werden. Sie beginnt jedoch zunächst eine kaufmännische Ausbildung und arbeitet in verschiedenen Betrieben als Sekretärin. Ab 1965 ist sie für die illustrierte Monatszeitschrift „Das Magazin“ tätig. Dort lernt sie den Fotografen und ihren späteren Lebenspartner Arno Fischer kennen, der damals an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst in Weißensee unterrichtete. Berlin ist und bleibt über Jahrzehnte hinweg ihr Thema: Sie überführt scheinbar Gegensätzliches subtil in poetische Schönheit. Dabei versucht Bergemann, mit einer eigenen Bildsprache ihre künstlerische Autonomie jenseits des parteilich verordneten DDR Bildkanons zu behaupten, ohne Veröffentlichungsverbote zu riskieren. Frauen prägen das Oeuvre der Fotografin, die Bergemann aus ihrem Selbstverständnis als Frau fotografiert. Sie möchte „die Wirklichkeit in die Bilder bringen“, wie sie 1994 sagt. 1990 gründet sie zusammen mit Harald Hauswald, Ute und Werner Mahler, Jens Rötzsch, Thomas Sandberg und Harf Zimmermann die Agentur Ostkreuz.
Hatje Cantz Verlag, 264 Seiten, 250 Abb., Deutsch / Englisch, Klappenbroschur, 48 Euro, ISBN 978-3-7757-5207-7
https://www.hatjecantz.de/sibylle-bergemann-8165-0.html