Meyer Optik Görlitz veröffentlicht mit dem Biotar 58 f1.5 II die Neuauflage des Objektivs aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts, das wegen des Charakters seines Abbildungsstils geschätzt wurde.
Ursprünglich wurde das Biotar 58, neben weiteren Brennweiten und Varianten, vom Optikkonstrukteur Willi Merté entworfen. Nach der Markteinführung Mitte der 1930er Jahre wurde es rund 25 Jahre lang angeboten. Mit Hilfe des in Görlitz ansässigen Konstrukteurs Dr.-Ing. Wolf-Dieter Prenzel konnte die Neuauflage des Biotar 58 mit Blick auf Lichtstärke, Bildschärfe und Kontrastverhalten stark verbessert sowie die Eigenschaften des ursprünglichen Biotar 58 in die neue Version des Klassikers übertragen werden.
Biotare werden für ihr Bokeh, einen cremigen Bildlook, harmonische Schärfeverläufe und eine gute Schärfeleistung geschätzt. In der Unschärfeebene kann bei entsprechendem Setting ein Strudel aus Lichtkreisen erzeugt werden (auch ‚Swirly-Bokeh‘ genannt). So erscheinen die abgebildeten Lichtpunkte im Bildzentrum kreisförmig und nehmen zum Bildrand hin eine eher elliptische Form an (auch ‚Cat Eyes‘ genannt). Das Biotar 58 f1.5 II zeichnet sich bereits bei offener Blende durch eine hohe Bildschärfe aus und produziert auch in schwierigen Lichtsituationen kaum bis keine Farbsäume. Im Zuge der Neukonstruktion konnte die Anfangsblende des Objektivs von ursprünglich f2 auf f1.5 gesteigert werden.
Im Vergleich zu den ursprünglichen Biotar 58 Objektiven bilden nun 14 Stahllamellen die stufen- und lautlos verstellbare Blende. Die Mechanik wird von Feinmechanikproduzenten in Deutschland gefertigt. Das alu- oder naturfarbene Eloxal soll eine Verbindung zum historischen Original darstellen und bietet gleichzeitig eine gute Haptik sowie ein edles Erscheinungsbild.
Ebenfalls begonnen hat die Serienproduktion des Biotar 75 f1.5 II, das Ende des Jahres verfügbar sein soll.