Rosa Rodriguez, Apollinariia Ilina, River Claure, Robert Nzaou und Byron Smith sind die fünf Gewinner des PROFIFOTO NEW TALENT AWARD 22/2, zu dem 889 Projekte aus aller Welt eingereicht wurden.
Der PROFIFOTO NEW TALENT AWARD wird zweimal jährlich von Canon und ProfiFoto in Kooperation mit WhiteWall und der Bildagentur laif ausgeschrieben. Weiterer Partner ist das Fotofestival PHOTOPIA Hamburg, auf dem eine Auswahl der Siegerprojekte im Oktober 2022 präsentiert werden.
Jury-Mitglied Sonja Hofmann, Fotografin BFF Professional: „Die Qualität der eingereichten Arbeiten war sehr hoch, die fotografischen Sujets sehr abwechslungsreich. Die Bewerber:innen haben uns teils sehr intime Einblicke in ihre Welt gegeben, sich aber auch mit aktuellen politischen Themen fotografisch auseinandergesetzt oder sind in die eisige Weite gereist, um uns ihren ganz eigenen Blick dort zu zeigen. Für mich ist ein gutes Foto eines, dass mich berührt, an dem mein Blick hängen bleibt. Und das war hier der Fall!“
Zur Jury gehörten außerdem Silke Frigge (Fotoagentur laif), Nadine Dinter (Fotografie-Expertin, Kolumnistin und Kuratorin), Christian Popkes (Fotograf und Kurator der PHOTOPIA Hamburg sowie des Fotogipfel Oberstdorf), Thomas Alscheid (Whitewall), Gregor Zajac und Jörg Ammon (Canon) sowie Petra und Thomas Gerwers (ProfiFoto). Julia Laatsch (Fotografin, Freelens Vorstandsmitglied und Sprecherin des Deutschen Fotorats) war an der Vor-Jury beteiligt.
Christian Popkes: „Ich war total von der Vielseitigkeit der eingereichten Arbeiten begeistert. Besonders die Kreativität und die Innovationsfreude der einreichenden Fotografinnen und Fotografen ist beim NTA extrem stark ausgeprägt. Ich freue mich schon sehr auf die Ausstellung auf der PHOTOPIA Hamburg im Oktober.“
Tatsächlich reicht die Bandbreite der vom NTA gesuchten Fotoprojekte von Reportagen über intime Einblicke in die Lebens- und Gedankenwelt der Fotografen bis hin zu kritischen Blicken auf gesellschaftlich relevante Themen.
Jörg Ammon: „Dass nicht Einzelbilder, sondern Bildserien und Konzepte gezeigt werden, macht den Award sehr interessant und herausfordernd.“
Hohe Qualität
Gefragt sind Konzepte, die dank des Wettbewerbs von den Talenten umgesetzt oder finalisiert werden sollen. Julia Laatsch: „Ich bin begeistert von der Themen-Vielfalt, der Originalität der Umsetzungen und der herausragend hohen Qualität der Arbeiten. Auch die Vielzahl an internationalen Teilnehmer:innen finde ich bemerkenswert. All dies macht die Auswahl der Siegerarbeiten nicht gerade einfacher, es ist aber eine umso größere Freude ein Teil dieser Jury zu sein.“
Insgesamt haben sich 731 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit 889 Projekten und 7.632 Fotos beim PROFIFOTO NEW TALENT AWARD 22/2 beworben. An dem deutschen Fotowettbewerb mit internationaler Ausrichtung beteiligten sich Bewerber aus zahlreichen Ländern weltweit, allen voran aus den USA und Deutschland, aber etwa auch aus Südafrika, Japan, China, Nigeria und Indien, um nur einige Länder zu nennen. Knapp 40 Prozent der Einsendungen kamen von weiblichen, 60 Prozent von männlichen Teilnehmern. Silke Frigge: „laif begleitet den PROFIFOTO NEW TALENT AWARD schon viele Jahre, denn Fotografie mehr Sichtbarkeit zu verschaffen ist unser gemeinsames Ziel. Mich persönlich freut, dass sich die Einsendungen erkennbar diverser zeigen, die Qualität auch dadurch geprägt wird und die Jury ihren Frauenanteil erhöht hat.“
Während der Anteil deutscher Einreichungen auf Rang 2 hinter denen aus den USA weit vorne lag und diese überproportional stark in der Shortlist der Finalisten vertreten waren, konnten sie sich diesmal nicht gegen die internationalen Mitbewerber durchsetzen. Die Preisträger der Runde 22/2 stammen aus Bolivien, Spanien, den USA, Russland und der Republik Kongo. Gregor Zajac: „Nicht nur die technische Umsetzung, auch die Konzepte und Stories spiegeln die Faszination und Liebe zur Fotografie wider.“
Die Projekte
Rosa Rodríguez ist eine spanische Fotografin, die sich für Gesellschaften und Traditionen und deren Einfluss auf die Menschheit interessiert. In ihrem Projekt The White Line beschreibt sie die Unendlichkeit der Arktis und ihrer Bewohner.
Die Fotografin, Filmemacherin und bildende Künstlerin Apollinariia Ilina lebt und arbeitet in Moskau. Sie thematisiert in ihren Werken die Psychologie der menschlichen Wahrnehmung und Selbstidentifikation. Ihr von der Jury ausgewähltes Projekt „Break.Step 2″ ist Teil ihres Langzeitprojekts, zu dem die Ereignisse seit dem 24. Februar `22 den Anstoß gaben.
Byron Smith ist ein amerikanischer Fotograf mit Sitz in Athen. Er überzeugte die Jury mit seiner Reportage über Flüchtende aus der Ukraine.
River Claure, 1997 in Bolivien geboren, studierte Darstellende Kunst, Grafikdesign und zeitgenössische Fotografie und lebt in Spanien. In seiner Arbeit geht es um kulturelle Gegenüberstellungen und die Erkundung von Identitäten.
Robert Nzaou ist ein Fotograf, der in Republik Kongo lebt und arbeitet. Mit seiner Fotoserie „Louzolo“ – was auf Kikongo, einer lokalen kongolesischen Sprache, „Liebe“ bedeutet – erforscht der Fotograf die diesbezüglichen Konventionen in seiner Heimat.
Nadine Dinter: „“Die Teilnahme an der Jurierung des PROFIFOTO NEW TALENT AWARD war eine absolute Entdeckung für mich. Die Möglichkeit zu haben, so viele bis dato unentdeckte fotografische Talente kennenlernen zu dürfen und Werke zu sichten, die in fernen Ländern und Kulturen erschaffen wurden, hat mich sehr erfreut und zugleich inspiriert.“ Thomas Alscheid ergänzt: „Die Gewinner zeigen mit Ihren Arbeiten eindrucksvoll, wie wertvoll künstlerische Fotografie ist. WhiteWall unterstützt als langjähriger Partner neue Talente. Daher freuen wir uns darauf, die Arbeiten für Ausstellungen in Galeriequalität zu produzieren und erlebbar zu machen.“
Jury:
v.l.n.r. oben: Petra Gerwers, Guido Krebs, Christian Popkes; v.l.n.r. Mitte: Jörg Ammon, Gregor Kajak, Silke Frigge, Sonja Hoffmann, v.l.n.r. unten: Nadine Dinter, Thomas Alscheid, ; ganz unten rechts: Thomas Gerwers
Alle ausgezeichneten Projekte werden zu diesem Zweck außerdem nach ihrer Finalisierung als Portfolio von ProfiFoto im Magazin und online präsentiert. Die nächste Ausschreibung des Wettbewerbs erfolgt im Herbst 2022. Nach dem Einsendeschluss im Januar 2023 erfolgt die Jurierung der drei Best-of-Best Arbeiten des Jahres, die mit insgesamt 3.000 Euro dotiert werden. Weitere Informationen: