Gybow ist ein Beleuchtungs-System, dass für Profifotografen in der Werbung entwickelt wurde und einen neuen Produktions-Prozess eröffnet.
Entwickelt wurde GyBow von den beiden Fotografen Arne Weiß und Hans-Peter Schroeder gemeinsam mit dem Elektrotechnik-Ingenieur Manfred Bleichwehl .
Der GyBow ist ein mit LEDs bestückter, gebogener Arm, der frei in der Mitte eines abgedunkelten Studios an der Decke hängt und rotiert – angetrieben von einem lautlosen Motor.
Während der Rotation „spielen“ die LEDs ein 360°-Foto spaltenweise ab und hüllen so das Objekt in Licht. Je nach Auswahl des abgespielten Fotos ergibt sich eine neue, aber immer realistische Lichtsituation auf dem Objekt, das mit einer herkömmlichen Kamera mittels Langzeitbelichtung fotografiert wird.
Arne Weiß: „Der GyBow ist für Fotografen so interessant, weil er ihnen die Möglichkeit in die Hand gibt, auf nahezu alle Wünsche der Kunden in kürzester Zeit und unter kontrollierten Bedingungen einzugehen. Dabei ist es völlig unerheblich, ob es sich bei dem zu fotografierenden Objekt um ein Automobil, ein Fahrrad, ein Paar Schuhe oder einen gedeckten Tisch handelt. Alle Einspiegelungen sind lückenlos und realistisch, alle Durchsichten sind authentisch“, so der Software-Entwickler.
Der für das Produkt-Design verantwortliche Hans-Peter Schroeder: „Der Fotograf kann innerhalb des vom GyBow beschriebenen Kreises stehen, oder auch außerhalb. Somit sind auch große Kameraabstände möglich. Auch können zusätzliche Lichtquellen in großer Distanz eingesetzt werden, da das Licht des GyBow transparent bleibt.“
„Es ist sowohl möglich mit fotografierten Umgebungen zu arbeiten, als auch in 3D gebaute Environments zu benutzen“, ergänzt Manfred Bleichwehl. „Das Gestalten eines virtuellen Studios mit formbaren Lichtern ist eine weitere Option, die es ermöglicht, in einer einfachen Halle aufwändige Studio-Shootings zu realisieren.“
Das GyBow System ist leicht und lässt sich in Segmente von maximal 150cm Länge zerlegen. Es verbraucht nur einen Bruchteil der Energie, die für LED-Wand-Studios benötigt würde.
Arne Weiß: „Gegenüber dem CGI (Computer Generated Imaging) hat der GyBow beispielsweise den Vorteil, dass der Fotograf die Gestaltung des Lichtes wieder selbst übernimmt – nicht über den Umweg eines CG-Operators. Eine reale Kamera, reale Lichtquellen und echte Materialien mit ihrem typischen Verhalten machen es dem Fotografen wieder möglich, mit Licht zu spielen – ohne Renderzeiten und Vorschau-Bildern mit verpixelter Auflösung. Jedes Bild ist hochaufgelöst!“.
Der (Auto-)Fotograf Simon Puschmann hat als erster Fotograf die Entwicklung von Arne Weiß und Hans Peter Schroeder getestet: „Die Möglichkeiten dieses Prozesses sind immens. So können beispielsweise Prototypen von Autos, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind, in einer kontrollierten Umgebung fotografiert werden, bevor sie in ein Bild von einem völlig anderen Ort übertragen werden. Ich glaube, das wird ein großer Fortschritt sein“, so Simon Puschmann.