Format und Zenfolio haben rund 3.400 Fotografen weltweit zu den Auswirkungen der Corona Pandemie befragt. Die Umfrage zeigt außerdem Branchentrends auf und wirft einen Blick auf die Zukunftserwartung der Fotografen.
Die Umfrage vom März 2022 spiegelt das Feedback von Fotografen aus 97 Ländern wider. 71 % der Antworten kamen aus den USA, Groß Britannien, Kanada und Australien. Zumindest dort zeigen die Ergebnisse, dass die Profifotografen die Auswirkungen der Corona Pandemie allmählich hinter sich lassen, so wie auch viele andere Bereiche der Gesellschaft und der Wirtschaft zur Normalität zurückkehren.
Die Befragten
71 % der Befragten waren haupt- und nebenberuflich tätige Fotografen, während Hobbyfotografen, Studenten und Angestellte den Rest ausmachten. Mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer gaben an, mehr als zehn Jahre Erfahrung als Fotograf zu haben.
Die in der Umfrage vom März 2022 angegebenen fotografischen Tätigkeitsgebiete waren über 15 Genres hinweg stark diversifiziert. Die drei wichtigsten Spezialisierungen von Fotografen im Jahr 2022 sind demnach Porträts (19,3%), Landschaft (11,4%) und Hochzeit (8,7%). Es folgen Fine Art mit 7,6 % und eine dicht gedrängte Gruppe von Event-, Sport-, Dokumentar- und Werbefotografen, die jeweils 6,3-6,5 % ausmachen. Mode/Beauty, Wildlife, Familie und Reisen erzielten noch kleinere Anteile.
Über 83 % der Fotografen gaben an, dass sich ihre Kundenstruktur aus drei oder weniger Kundenkategorien zusammensetzt, 37 % machen mit nur einer Art von Kunden ihren Umsatz. Die überwiegende Mehrheit der Kunden sind demnach Privatpersonen oder kleine und mittlere Unternehmen, während größere Unternehmen, Institutionen, Publikationen und Agenturen den Rest ausmachen.
Wenn es darum geht, Kunden zu finden, steht traditionelle Mund-zu-Mund-Propaganda immer noch an erster Stelle, während Portfolio-Websites das wichtigste Online-Tool für die Kundenakquise sind. Instagram ist der bevorzugte Social-Media-Kanal für die Präsentation von Arbeiten, wenn es darum geht, ein größeres Publikum zu erreichen.
Corona-Auswirkungen
Die pandemiebedingte geschäftliche Achterbahnfahrt des Jahres 2021 ist einem beständigeren und optimistischeren Ausblick für ’22 gewichen.
Die Befragten, die sich als Teilzeit-Selbstständige bezeichneten, waren während der Corona Pandemie am stärksten betroffen, da fast die Hälfte dieser Befragten angab, im Jahr 2021 mehr als 40 % der normalen Einnahmen verloren zu haben. Bei den Vollzeitselbstständigen verloren 43 % mehr als 40 % ihrer Einnahmen. Gleichzeitig waren im Jahr 2021 rund 23 % der Vollzeitfotografen und 14 % der Teilzeitfotografen stärker gebucht als erwartet.
Fast 55 % der von der Pandemie betroffenen Befragten gaben an, dass sie die Art und Weise, wie sie Fotoshootings durchführen, angepasst haben, und 20 % konzentrierten sich auf die Erzielung von Online-Verkäufen, hauptsächlich in Form von Bestellungen von Prints und Downloads über Online-Shops. Einige erzielten auch Einnahmen mit Fotokursen und Schulungen.
Nach einem „schwächer als erwarteten“ Jahr 2021 sind die Umfrageteilnehmer vorsichtig optimistisch, was das Geschäftsklima im laufenden Jahr angeht. Obwohl 89 % eine insgesamt optimistische Erwartung zum Ausdruck bringen, zeigt sich bei näherer Betrachtung ein differenzierteres Stimmungsbild.
In der Vergleichs-Umfrage vom Mai 2021 gaben 49 % der Befragten an, dass sie in den kommenden Monaten eine Belebung ihres Fotogeschäfts erwarteten, während es in der vorangegangenen Umfrage vom Februar 2020 sogar nur 37 % waren. Die jüngste Befragung zeigt jedoch, dass tatsächlich für 64 % das Geschäft enttäuschender als erwartet verlief. Aus der jüngsten Umfrage geht jetzt jedoch hervor, dass 57 % optimistisch auf den Rest des Jahres 2022 blicken, da sie mit einer Zunahme der Aufträge rechnen, während 32 % der Meinung sind, dass deren Anzahl gleich bleiben wird, und nur 11 % einen Rückgang erwarten.
Equipment
Die jahrzehntelange Rivalität zwischen Canon und Nikon wurde in den Umfrageergebnissen ebenfalls deutlich. Rund 70% der Fotografen jeden Niveaus, vom Anfänger bis zum Profi, greifen demnach in erster Linie zu diesen beiden Marken, gefolgt von Sony und Fujifilm mit 15 % bzw. 7 %. Die Canon EOS 5D Mark IV, die Nikon D850 und die Canon EOS R5 sind demnach die drei meistgenutzten Kameramodelle der befragten Fotografen. Die Top 3 der bevorzugten Objektive sind Zooms mit 24-70 mm und 70-200 mm Brennweite sowie klassische 50 mm Festbrennweiten.
Obwohl die meisten Digitalkameras sowohl Fotos als auch Videos aufnehmen können, spiegelt die Umfrage außerdem wider, dass die meisten Profifotografen nach wie vor in erster Linie fotografieren: 64 % machen Fotos und 35 % eine Mischung aus Fotos und Videos.
Mehr Informationen:
https://zenfolio.com/blog/state-of-the-photography-industry-2022/